Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat bestätigt, dass sie eine groß angelegte Studie zum möglichen Zusammenhang zwischen Impfstoffen und Autismus durchführen wird. Diese Entscheidung markiert eine wichtige Wende in der amerikanischen Gesundheitspolitik unter der neuen Trump-Administration.
In einer offiziellen Stellungnahme erklärte das US-Gesundheitsministerium (HHS): “Wie Präsident Trump in seiner Rede vor dem Kongress sagte, ist die Autismusrate bei amerikanischen Kindern in die Höhe geschnellt. Die CDC wird keinen Stein auf dem anderen lassen, um herauszufinden, was genau passiert. Die amerikanische Öffentlichkeit erwartet hochwertige Forschung und Transparenz, und genau das liefert die CDC.”
Jedes 36. Kind in den USA von Autismus betroffen
Die Ankündigung erfolgte nur wenige Tage, nachdem Präsident Trump in seiner Kongressrede auf die steigende Autismusrate in den USA hingewiesen hatte. Trump zitierte CDC-Daten, wonach eines von 36 US-Kindern von Autismus betroffen ist, und betonte, dass Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. bestens geeignet sei, die Untersuchungen zu diesem Anstieg zu leiten. “Da stimmt etwas nicht”, sagte Trump. “Wir werden herausfinden, was es ist, und niemand ist besser dafür geeignet als Bobby [Kennedy] und all die Leute, die mit ihm arbeiten.”
Laut Washington Post haben Beamte der Trump-Administration die CDC aufgefordert, die Studie durchzuführen. Die Behörde plant, Daten aus dem Vaccine Safety Datalink zu verwenden, einer Datenbank mit Patientenakten aus 13 US-Gesundheitsorganisationen.
Dr. Karl Jablonowski, leitender Wissenschaftler bei Children’s Health Defense (CHD), begrüßte “die neu entdeckte Neugier der CDC bezüglich Impfstoffen und Autismus”. Er wies darauf hin, dass die USA in den 1990er Jahren einen “Wendepunkt” erreicht hätten, an dem Autismus “von einer seltenen Krankheit zu einer häufigeren wurde”, die seitdem “exponentiell zugenommen hat”. “Wann ist der richtige Zeitpunkt, um eine große Studie zu Impfstoffen und Autismus durchzuführen? Offenbar zwei Generationen später”, kommentierte Jablonowski.
Geimpfte Kinder signifikant häufiger betroffen
Dr. Brian Hooker, wissenschaftlicher Leiter von CHD, schlug vor, dass die CDC-Studie eine ungeimpfte Kontrollgruppe verwenden sollte. Hooker verwies auf seine Erfahrungen mit Forschungen unter Verwendung von Daten aus dem Vaccine Safety Datalink und merkte an, dass die Datenbank bereits Daten über ungeimpfte Kinder enthält. Eine von Hooker mitveröffentlichte Studie aus dem Jahr 2021 ergab, dass geimpfte Kinder signifikant häufiger mit Autismus diagnostiziert wurden als ungeimpfte Kinder.
Die Debatte über einen möglichen Zusammenhang zwischen Impfstoffen und Autismus geht auf eine inzwischen zurückgezogene Studie aus dem Jahr 1998 zurück, die fälschlicherweise den MMR-Impfstoff (Masern-Mumps-Röteln) mit Autismus in Verbindung brachte. Der Hauptautor, Dr. Andrew Wakefield, wurde später wegen beruflichen Fehlverhaltens von der Ausübung der Medizin ausgeschlossen.
Zusammenhänge wissenschaftlich unklar – genau deshalb ist Forschung wichtig
Trotz anderer Studien, die angeblich keinen Zusammenhang fanden, bleibt das Thema kontrovers. Eine kürzlich in “Science, Public Health Policy and the Law” veröffentlichte Peer-Review-Studie mit dem Titel “Vaccination and Neurodevelopmental Disorders: A Study of Nine-Year-Old Children Enrolled in Medicaid” ergab, dass geimpfte Kinder eine 170 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit haben, mit Autismus diagnostiziert zu werden, verglichen mit ungeimpften Kindern. Die geplante CDC-Studie markiert jedenfalls einen bedeutenden Wendepunkt in der amerikanischen Gesundheitspolitik und könnte weitreichende Auswirkungen auf das öffentliche Vertrauen in Impfprogramme haben.