Cannabis und Herzgesundheit: Alarmierende Erkenntnisse für junge Nutzer

Cannabis (C) R24/KI

Auf Basis mehrerer Untersuchungen haben amerikanische Kardiologen einen Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Herzinfarkten sowie Herzinsuffizienz festgestellt. Man müsse Cannabis als “ernstzunehmenden Risikofaktor” für Patienten verstehen, was kardiovaskuläre Erkrankungen betrifft, so die Studienautoren.

In den letzten Jahren hat die Legalisierung von Cannabis in vielen Ländern der Welt, darunter auch in Deutschland, zu einem Anstieg des Konsums geführt. Während die gesellschaftliche Akzeptanz wächst, zeigen neue wissenschaftliche Erkenntnisse, dass der Genuss von Cannabis, insbesondere bei jüngeren Nutzern, erhebliche gesundheitliche Risiken birgt. Eine aktuelle Meldung des American College of Cardiology bringt beunruhigende Ergebnisse mit sich, die die Verbindung zwischen regelmäßigem Cannabiskonsum und einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte beleuchten.

Die Studie mit dem Titel “Risk of Myocardial Infarction in Cannabis Users: A Systematic Review and Meta-Analysis”, die am 29. März 2025 veröffentlicht werden soll, basiert auf einer retrospektiven Analyse und einer Meta-Analyse von insgesamt 12 vorhergehenden Studien. Die Ergebnisse sind eindeutig: Nutzer von Cannabis unter 50 Jahren haben ein sechsmal höheres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, verglichen mit Personen, die kein Cannabis konsumieren. Darüber hinaus zeigt die Meta-Analyse, dass Cannabis-Nutzer ein um 50 Prozent höheres Risiko für Herzinsuffizienz aufweisen. Diese alarmierenden Zahlen werfen ein grelles Licht auf die gesundheitlichen Folgen des Cannabiskonsums, die oft in der öffentlichen Diskussion vernachlässigt werden.

Die Menschen zumindest über die Risiken informieren

Ibrahim Kamel, ein Forscher der Boston University, zieht einen Vergleich zwischen Cannabis und Zigaretten. „Die Frage nach dem Cannabiskonsum sollte Teil der ärztlichen Untersuchung sein, um das gesamte kardiovaskuläre Risiko der Patienten zu verstehen, ähnlich wie die Frage nach dem Rauchen von Zigaretten“, erklärt Kamel. Diese Aussage unterstreicht die Notwendigkeit, Cannabis als ernstzunehmenden Risikofaktor in der medizinischen Praxis zu betrachten. „Auf politischer Ebene sollte eine faire Warnung ausgesprochen werden, damit die Menschen, die Cannabis konsumieren, sich der Risiken bewusst sind“, fügt er hinzu.

Die retrospektive Studie nutzte Daten aus der TriNetX global health database und konzentrierte sich auf Teilnehmer unter 50 Jahren, die zu Beginn der Studie keine schwerwiegenden Herzprobleme aufwiesen und gesunde Blutdruckwerte hatten. Diese Gruppe hatte zudem keine Vorgeschichte von koronaren Herzkrankheiten, rauchte nicht und wies normale Cholesterinwerte auf. Die Meta-Analyse umfasste über 93.000 Cannabis-Nutzer und 4,5 Millionen Nicht-Nutzer, wobei die Daten aus verschiedenen Ländern, darunter Indien, Kanada und den USA, stammten.

Die Ergebnisse der Studie sind nicht nur besorgniserregend, sondern auch ein Aufruf zur Vorsicht. Kamel warnt jedoch, dass die Interpretation der Ergebnisse mit Vorsicht erfolgen sollte, da der Cannabiskonsum häufig mit dem Konsum anderer Substanzen wie Kokain oder anderen illegalen Drogen einhergeht, die in der Studie nicht berücksichtigt wurden. „Patienten sollten ihren Ärzten unbedingt von ihrem Cannabiskonsum berichten“, betont Kamel.

Großstudie kam zum selben Ergebnis

Eine weitere Studie, die 2024 im Journal of the American Heart Association veröffentlicht wurde, unterstützt diese Erkenntnisse. Sie untersuchte 434.000 Erwachsene und stellte fest, dass Menschen, die Cannabis konsumieren, ein höheres Risiko für koronare Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Herzinfarkte aufweisen. Besonders die Raucher von Cannabis wurden als besonders gefährdet identifiziert.

Die Autoren der Studie kamen zu dem Schluss, dass „Cannabiskonsum mit nachteiligen kardiovaskulären Ergebnissen assoziiert ist, wobei intensiverer Konsum mit höheren Wahrscheinlichkeiten für negative Ergebnisse verbunden ist“. Sie wiesen darauf hin, dass das Rauchen, die vorherrschende Methode des Cannabiskonsums, zusätzliche kardiovaskuläre Risiken birgt, die durch das Einatmen von Partikeln entstehen.

Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) warnen ebenfalls vor den potenziellen Gefahren des Cannabiskonsums. Sie stellen fest, dass der Konsum von Cannabis die Herzfrequenz erhöhen und den Blutdruck sofort steigern kann. Obwohl die CDC betonen, dass weitere Forschung notwendig ist, um die genauen Auswirkungen auf das kardiovaskuläre System zu verstehen, sind die bisherigen Ergebnisse bereits alarmierend genug, um ernsthafte Bedenken zu äußern.

Konsumenten von Cannabis oft nicht empfänglich für Warnungen

Die gesellschaftliche Diskussion über Cannabis hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Während viele die positiven Aspekte der Legalisierung und den medizinischen Nutzen von Cannabis betonen, dürfen die gesundheitlichen Risiken nicht ignoriert werden. Die aktuellen Studienergebnisse können als Weckruf dienen, sowohl für die Öffentlichkeit als auch für die medizinische Gemeinschaft. Speziell Konsumenten von Cannabis tendieren dazu, jegliche negativen Folgen auszublenden oder teilweise vehement dagegen anzukämpfen.

In einer Zeit, in der die Legalisierung von Cannabis in vielen Teilen der Welt voranschreitet, ist es unerlässlich, auch mögliche Gefahren im Blick zu behalten. Die Ergebnisse der aktuellen Studien sind ein weiterer sehr deutlicher Hinweis darauf, dass der Konsum von Cannabis, insbesondere bei jüngeren Menschen, nicht ohne Risiko ist. Den Konsum einfach freizugeben und alle möglichen Probleme auszublenden, dürfte mehr Probleme schaffen, als damit – beispielsweise mit weniger Drogenkriminalität – gelöst werden können.

Mein neues Buch ist da: “Im Zensurwahn – Die Aushöhlung von Freiheit und Demokratie“.

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