Nanu? Die Tagesschau verkündet aktuell, dass Spanien für vergangenes Jahr 355 Hitzetote gemeldet habe. 2022 sei dort demnach das angeblich „heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen“ gewesen. Dagegen herrschte in Deutschland scheinbar das reinste Höllenfeuer, denn Ende letzten Jahres publizierte das RKI eine „Studie“, derzufolge der Sommer 2022 hier ganze 4.500 Menschenleben gekostet haben soll.
Man sollte meinen, diese beachtliche Diskrepanz würde auch den Redakteuren bei der Tagesschau ins Auge springen, immerhin schließt man dort seinen Panikartikel mit den Worten: „Experten zufolge ist Spanien wahrscheinlich eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder.“
Die absolute Spitzenposition muss jedoch Deutschland einnehmen, denn hier sollen vergangenes Jahr mehr als 12-mal so viele Menschen an „Hitze“ gestorben sein. Das berichtete die Tagesschau am 21. Oktober 2022 unter Bezug auf eine sogenannte Studie des RKI (also jener Institution, die schon in der „Pandemie“ einen sehr fragwürdigen Umgang mit Daten an den Tag legte). Die Zahlen von 2022 hätten sich – obwohl das Jahr das „sonnigste und viertwärmste seit Aufzeichnungsbeginn“ gewesen sein soll – auf dem Niveau wie 2020, 2019 und 2015 bewegt. Tausende Hitzetote pro Jahr?
Nun hat Spanien zwar weniger Einwohner als Deutschland und ein niedrigeres Durchschnittsalter, doch eine beachtliche Diskrepanz bleibt bestehen. Die Ursache? Das RKI führte lustige Modellierungen mit Temperaturdaten und darauf aufbauende „Schätzungen“ durch. In Spanien konzentriert man sich auf tatsächliche Todesfälle durch Hitzschlag (122) und solche durch die Folgen von Dehydrierung (233).
Belastbarere Daten als das RKI dürfte für Deutschland derweil das Statistische Bundesamt liefern. Das veröffentlichte am 28. Juni eine Pressemitteilung:
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, führten Hitzschläge, Sonnenstiche und andere durch Hitze oder Sonnenlicht verursachte Schäden im Durchschnitt der Jahre 2001 bis 2021 zu knapp 1 500 Krankenhausbehandlungen jährlich. Als direkte Todesursache lässt sich Hitze bei durchschnittlich 19 Fällen pro Jahr allerdings selten feststellen.
19 Hitzetote also. Es wird zwar auf die höhere Belastung für Vorerkrankte durch Hitze eingegangenen, doch von Tausenden Hitzetoten jährlich, wie man sie beim RKI herbeirechnet, ist man weit entfernt. Das sagt viel über die Notwendigkeit des Lauterbach’schen Hitzeschutzplanes aus – aber diese Spielereien kennen wir ja seit der „Pandemie“ zur Genüge.