BRICS-Gipfel im Oktober: De-Dollarisierung und multipolare Weltordnung im Fokus

Bild: freepik / irinagutyryak

BRICS-Staaten planen Schritte zur Reduzierung der Dollar-Abhängigkeit und Stärkung der finanziellen Multipolarität. Auch die Ausgestaltung einer künftigen BRICS-Handelswährung steht einem aktuellen Bericht zufolge auf der Agenda. Für die US-Hegemonie könnte dies eine weitere Schwächung bedeuten. Allerdings will Indien auch dafür sorgen, dass China nicht zu sehr gestärkt wird.

Der kommende BRICS-Gipfel im Oktober 2024 in Kasan, Russland, könnte wichtige Weichen für die zukünftige globale Finanzordnung stellen. Laut einem Bericht der Hindu Business Line, der sich auf einen nicht namentlich genannten Beamten beruft, stehen zwei zentrale Themen auf der Agenda: die De-Dollarisierung des Handels zwischen den Mitgliedsstaaten und mögliche Fortschritte bei der Entwicklung eines BRICS-Währungskorbs.

Ein Kernpunkt der Diskussionen wird voraussichtlich eine nicht-bindende Vereinbarung zur De-Dollarisierung des Handels zwischen den BRICS-Staaten sein. Dies würde den Mitgliedern die Möglichkeit geben, ihre Handelsbeziehungen untereinander flexibel zu gestalten, ohne zwangsläufig in die Einflusssphäre des chinesischen Yuan gezogen zu werden. Der Beamte wird mit den Worten zitiert: „Es geht darum, dass jedes Land nach seinem Komfortniveau handelt. Innerhalb der BRICS kann man, wenn man einer Währungsabwicklung zustimmt, wählen, dies nicht mit Land X zu tun, während man es mit anderen tut.“

Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Agenda ist die Diskussion über einen BRICS-Währungskorb. Laut dem Bericht soll es sich dabei um eine „notionelle Währung“ handeln, die nicht in physischer Form existiert. Die Bewertung dieser Währung würde sich aus dem Wert aller im Korb enthaltenen Währungen zusammensetzen. Der Beamte erklärte dazu: „Die BRICS-Währung wird eine notionelle Währung sein und keine Währung in physischer Form. Die Frage ist, wie man den Wert dafür festlegt. Natürlich wird sich der Wert aus dem Wert aller Währungen im Korb zusammen ableiten.“

Für Indien, als fünftgrößte Wirtschaftsmacht der Welt, ergeben sich aus diesen Plänen sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Einerseits könnte eine De-Dollarisierung die Internationalisierung der indischen Rupie vorantreiben. Andererseits besteht die Sorge, dass eine zu starke Gewichtung des Yuan im BRICS-Währungskorb Chinas Einfluss unverhältnismäßig stärken könnte.

Indien strebt eine echte finanzielle Multipolarität an, nicht eine bipolare Weltordnung, die von den USA und China dominiert wird. Die indische Regierung muss sorgfältig abwägen, inwieweit eine Beteiligung an diesen Initiativen den eigenen wirtschaftlichen und diplomatischen Interessen dient, ohne die Verwundbarkeit gegenüber China zu erhöhen

Der bevorstehende BRICS-Gipfel könnte einen wichtigen Schritt in Richtung einer multipolaren Finanzwelt markieren. Während die genauen Details der Vereinbarungen noch unklar sind, steht fest, dass die Bemühungen zur De-Dollarisierung und die mögliche Einführung eines BRICS-Währungskorbs die Dominanz des US-Dollars weiter schwächen und somit die US-Hegemonie im globalen Finanzsystem herausfordern werden.

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