In Deutschland herrscht Wohnungsnot: Bezahlbarer Wohnraum ist knapp, auch in der Hauptstadt. Dort werden zurzeit Wohnungen – bezahlbar und in bester Wohnlage – gebaut. Doch nicht für die “Normalbürger”, sondern speziell für lesbische und queere Frauen.
Es wird viel weniger gebaut, als es der angespannte Wohnungsmarkt erfordert, auch die Bundesregierung verfehlt ihr Neubauziel immer deutlicher. Während viele Bürger unter den hohen Mieten ächzen und kaum Aussicht auf eine günstigere Wohnung haben, dürfen sich in Berlin neben Asylforderern aus aller Herren Länder, für die fleißig gebaut und umgebaut wird – Report24 berichtete beispielsweise hier und hier – nun auch lesbische und queere Frauen auf neue, bezahlbare Wohnungen freuen.
In der Berolinastraße in Berlin-Mitte, in bester Wohnlage, baut die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft WBM 72 Wohnungen, die allerdings lesbischen und queeren Frauen vorbehalten sind. Es handelt sich dabei um ein integratives lesbisches Generationen-Wohnprojekt, bundesweit einzigartig, das in Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner „Rad und Tat Berlin gGmbH“ (RuT) umgesetzt wird – also ein geförderter Neubau speziell für eine lesbisch-queere Zielgruppe.
Jede Wohnung wird zu bezahlbaren Mieten angeboten; die Hälfte davon ist gezielt gefördert und kann bereits ab einer Nettokaltmiete von etwa sieben Euro pro Quadratmeter vermietet werden. Geplant sind auch fünf rollstuhlgerechte Wohnungen sowie eine Wohngemeinschaft mit acht Plätzen für Frauen mit Pflegebedarf. Neben den Wohneinheiten werden im Erdgeschoss ein Kiez-Café sowie Räumlichkeiten für Veranstaltungen und Nachbarschaftstreffs entstehen.
„Das ‚Gesicht‘ des Projektes wird das inklusive soziokulturelle queere Zentrum im Erdgeschoss sein, ein Begegnungs- und Kommunikationsort, der als Stadtteilzentrum Treffpunkt für das Quartier, für die queeren Communities, für Kunst- und Kulturschaffende sein wird“, hob die Geschäftsführerin der RuT Berlin, Jutta Brambach, hervor.
Ziel ist es, eine “diskriminierungsfreie” Nachbarschaftsumgebung zu schaffen, in der Lesben und queere Frauen ein erfülltes Leben führen und genießen können. Im Februar 2026 sollen die ersten Mieterinnen einziehen.
Es ist nicht nachvollziehbar, dass inmitten einer Wohnungskrise Wohnungen speziell für eine kleine Zielgruppe gebaut werden, während der Rest der Bevölkerung am Wohnungsmarkt verzweifelt. In den sozialen Netzen zeigen sich die Menschen verständnis- und fassungslos. Ob mit derartigen Ungerechtigkeiten und Sonderrechten die Akzeptanz von “marginalisierten” Gruppen gefördert wird, muss bezweifelt werden. Vielleicht sollte man sich fortan einfach wahllos politisch hofierten Minderheiten zuordnen, um im besten Deutschland noch Grundbedürfnisse wie bezahlbaren Wohnraum erfüllen zu können?