Im baden-württembergischen Oberboihingen ist in der Nacht zum Sonntag ein Hybridfahrzeug in einem Carport in Brand geraten. Die Flammen griffen auf das Wohnhaus über, der Carport und der Dachstuhl des Hauses brannten vollständig aus. Der Schaden wird auf mindestens 500.000 Euro geschätzt.
Gegen 2 Uhr in der Nacht zum Sonntag ist in Oberboihingen (Kreis Esslingen) zunächst ein Audi Q5 Hybrid in Flammen aufgegangen, dann griff das Feuer auf den Dachstuhl des angrenzenden Einfamilienhauses über. Anwohner hatten das Feuer in dem Carport bemerkt und die Einsatzkräfte alarmiert. Die beiden Bewohner konnten sich unverletzt ins Freie retten. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf Nachbargebäude verhindern, nur ein Holzschuppen brannte nieder. Aus Sicherheitsgründen wurden 23 Anwohner der umliegenden Häuser evakuiert, zwei von ihnen mussten aufgrund von Kreislaufproblemen vom Rettungsdienst betreut werden. Als das Feuer unter Kontrolle war, konnten die Anwohner in ihre Häuser zurückkehren. Es waren mehrere Streifenwagenbesatzungen im Einsatz, die Polizei setzte zudem einen Hubschrauber zur Dokumentation ein. Die Feuerwehr war mit 13 Fahrzeugen vor Ort.
Der Dachstuhl des Einfamilienhauses und der Carport samt der zwei darin geparkten Fahrzeuge brannten vollständig aus. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Schaden auf mindestens 500.000 Euro.
Warum das Hybridfahrzeug in Brand geriet, muss von Sachverständigen geklärt werden. Der Hausbesitzer gab gegenüber der Bild an, er habe das Fahrzeug zuletzt vor zwei Tagen bewegt, zum Zeitpunkt des Feuers wurde es nicht geladen.
Technologie der Zukunft?
Elektroautos und Hybridmodelle fallen immer wieder durch Batteriebrände auf, auch wenn gern behauptet wird, sie wären nicht brandanfälliger als Verbrenner. Dem widersprach bereits die Allianz-Versicherung, indem sie auf die steigende Brandgefahr auf Frachtschiffen durch den Transport von Elektrofahrzeugen hinwies. Geraten diese Fahrzeuge in Brand, ist der Löschvorgang deutlich aufwendiger und dauert länger, denn die in diesen Autos verbauten Lithium-Ionen-Akkus erfordern besondere Löschmaßnahmen. Häufig werden große Wassermengen eingesetzt, aber auch Löschdecken kommen zunehmend zum Einsatz. Es wird dabei nicht nur der akute Brand gelöscht, aufgrund der ganz speziellen Brandeigenschaften des Akkus muss dieser gekühlt werden – da können schnell mal mehrere 10.000 Liter Wasser für ein einziges E-Auto aufgewendet werden müssen.
Wenn das Feuer gelöscht ist, besteht zudem die Gefahr, dass sich die Lithium-Ionen-Batterie von allein wieder entzündet. Daher sind auch für den Abtransport besondere Sicherheitsmaßnahmen notwendig, oftmals werden die ausgebrannten Fahrzeuge dazu in mit Wasser gefüllten Löschcontainern versenkt und darin über mehrere Tage verwahrt. Zusätzlich zu den hohen Anschaffungskosten der Elektroautos, nicht vorhandener Lade-Infrastruktur, langen Ladezeiten, hohen Strompreisen und geringen Reichweiten, bedarf es im Brandfall derartig aufwendiger Löschmaßnahmen. Da stellt sich doch die Frage: Wer hält das wirklich für die Technologie der Zukunft?