Batteriebrand an Gefahrgut-Elektro-Lkw legt A46 stundenlang lahm

Symbolbild: KI

Ein Unfall auf der A46 am Donnerstag, 11. Dezember 2025, hat erneut die Herausforderungen im Umgang mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen deutlich gemacht. Nachdem ein Gefahrgut-Lastwagen mit elektrischem Antrieb verunglückt war, geriet dessen Hochvoltbatterie in Brand. Die Autobahn musste über viele Stunden vollständig gesperrt werden – mit massiven Auswirkungen auf den Verkehr und einem Großeinsatz der Rettungskräfte.

Gegen 13.50 Uhr war ein E-Lkw mit Gefahrengut – er hatte 16 Tonnen leicht brennbare und giftige Flüssigkeiten in Fässern geladen – auf der A46 zwischen Haan-Ost und Haan-West umgekippt und im Bereich der verbauten Hochvoltbatterie in Brand geraten. Vorausgegangen war eine Kollision mit einem Betonabweiser.

“Aus bislang ungeklärten Gründen wechselte der Fahrer des E-Lkw auf die mittlere Fahrspur, wo in diesem Moment ein 59-Jährige mit seinem PKW Seat Leon fuhr. Der Fahrer des Seat wich nach links aus und prallte dort gegen den Abweiser aus Beton. Der Fahrer des E-Lkw setzte sein Fahrmanöver fort und kollidierte ebenfalls mit dem linksseitigen Betonabweiser. Der E-Lkw kippte auf die rechte Fahrzeugseite und kam quer auf der Fahrbahn zum Erliegen”, heißt es in der Polizeimeldung. Glücklicherweise wurden sowohl der Lkw- als auch der Pkw-Fahrer nur leicht verletzt.

Infolge des Unfalls kam es zu einem sogenannten Thermal Runaway: einer Kettenreaktion innerhalb der Batterie, bei der sich einzelne Zellen unkontrolliert erhitzen und immer wieder neu entzünden können. Anders als bei herkömmlichen Fahrzeugbränden reicht ein einmaliges Löschen hier oft nicht aus.

Zusätzlich verschärfte die Ladung des Fahrzeugs die Situation. Auch wenn es offenbar nicht zu einem Austritt der transportierten Stoffe kam, mussten Einsatzkräfte mit äußerster Vorsicht vorgehen. Die Kombination aus Hochvolttechnik, giftigen Rauchgasen und möglichem Gefahrgut machte den Einsatz zeit- und personalintensiv.

Es kam erschwerend hinzu, dass notwendige Informationen über den neuen E-Lkw nicht in der dafür vorgesehenen Datenbank abrufbar waren. Die Feuerwehr musste daher auf einen Experten warten, der sich mit diesem speziellen Lkw auskennt.

Letztlich waren mehr als 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr und anderen Hilfsorganisationen im Einsatz. Die A46 war in beiden Richtungen fast 18 Stunden gesperrt, die Staus waren mehrere Kilometer lang. Das Deutsche Rote Kreuz versorgte die Fahrzeuginsassen mit Wasser und Lebensmitteln.

Während elektrisch betriebene Lkw politisch forciert und als zukunftsfähig beworben werden, hinken Sicherheitskonzepte, Ausbildung und technische Lösungen für den Ernstfall offenbar hinterher. Viele Feuerwehren verfügen weder über spezielle Löschcontainer noch über ausreichend Erfahrung im Umgang mit großvolumigen Batteriebränden. Lithium-Ionen-Batterien gelten als besonders problematisch, da sie sich bei Beschädigung unkontrolliert erhitzen und wiederholt entzünden können. Das Löschen solcher Brände ist aufwendig, zeitintensiv und selbst für gut ausgerüstete Feuerwehren nur eingeschränkt beherrschbar. In der Praxis bedeutet das stundenlanges Kühlen, großflächige Absperrungen und anhaltende Unsicherheit über den tatsächlichen Brandverlauf.

Auch wenn es in diesem Fall nicht zu einem Austritt der gefährlichen Stoffe kam, ist die Kombination aus Elektroantrieb und Gefahrguttransport als besonders kritisch zu bewerten. Einsatzkräfte müssen gleichzeitig Brandbekämpfung, Eigenschutz, Umweltgefahren und die Möglichkeit einer erneuten Entzündung berücksichtigen.

Der Brand des Elektro-Gefahrgut-Lkw auf der A46 war kein alltäglicher Verkehrsunfall, sondern ein Beispiel für die besonderen Gefahren der Elektromobilität. Solange Batteriebrände im Ernstfall kaum kontrollierbar sind und Verkehrswege über viele Stunden lahmlegen können, bleibt offen, ob die Risiken dieser Technologie realistisch bewertet und ausreichend kommuniziert werden.

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