Die Verkünder der einzig wahren Wahrheit: So scheinen Moderatoren der Tagesschau sich nicht nur in den Augen ihrer (ehemaligen) Zuschauer zu präsentieren. Auch ein Medienwissenschaftler demontiert die Berichterstattung der meistgesehensten Nachrichtensendung der Öffentlich-Rechtlichen. Seine Kritik macht deutlich: Der Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wird hier mit Füßen getreten.
Die Öffentlich-Rechtlichen sind eigentlich verpflichtet, eine ausgewogene Berichterstattung zu liefern, die eine Meinungspluralität in der Bevölkerung erzeugt und unterstützt. Es sollte somit unabhängig, sachlich und überparteilich informiert werden. Das alles tut die ARD Tagesschau offensichtlich nicht, denn der Medienwissenschaftler Hermann Rotermund fasst deren Arbeit wie folgt zusammen: „Die Sendung vermittelt den Eindruck einer Kurzandacht in der Wohnzimmerkapelle.“
„Der Tonfall ist sanft-autoritär und lässt keinen Zweifel darüber zu, dass es so und nicht anders in der Welt zugeht“, erörtert Rotermund für den epd. Während die Präsentatoren etwa bei der britischen BBC noch als Journalisten erkennbar seien, die Gesprächsangebote machen, anstatt als „Verkünder unangreifbarer Wahrheiten“ zu fungieren, tut man bei der Tagesschau das Gegenteil. Eigenrecherchen „außerhalb von institutionellen Bezügen“ lässt man hier zudem vermissen.
Die prägnant formulierte Kritik Rotermunds dürfte für viele Bürger ins Schwarze treffen, denn allerspätestens nach allgegenwärtiger Corona- und Impfpropaganda haben etliche von ihnen sich von der Sendung für immer verabschiedet. Nicht umsonst sind alternative Medien und Privatsender, die sich nicht scheuen, regierungskritisch zu berichten, auf dem Vormarsch.