Ausnahmezustand in München: Oktoberfest wegen Sprengstoffdrohung geschlossen

Bild via unsplash

Das Münchner Oktoberfest, Inbegriff bayerischer Lebensfreude, bleibt bis mindestens 17 Uhr geschlossen: Die Theresienwiese ist abgeriegelt, die Polizei ist nach einem Brand in den frühen Morgenstunden und einer Sprengstoffdrohung immer noch mit über 500 Einsatzkräften im Großeinsatz.

Bereits am frühen Morgen hatte ein Brand im Stadtteil Lerchenau im Münchner Norden für Entsetzen gesorgt. Anwohner berichten von Explosionen, Sprengfallen wurden entdeckt, Einsatzkräfte rücken an, evakuieren Häuser. Ein Mann wird tot aufgefunden. Wenig später wird das Festgelände des Oktoberfests abgeriegelt: zunächst bis 17 Uhr, heißt es. „Sicherheit geht vor“, erklärte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) in einem Video, in dem er bereits die Möglichkeit einer ganztägigen Schließung ansprach.

Die Ereignisse haben sich seit den frühen Morgenstunden überschlagen: Gegen 4:40 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Brand in einem Wohnhaus im Stadtteil Lerchenau gerufen. Anwohner berichten von explosionsartigen Geräuschen und möglichen Schüssen. Einsatzkräfte entdecken im Haus Sprengfallen, das Gebäude wurde offenbar vorsätzlich in Brand gesetzt. Ein Transporter in der Nähe stand ebenfalls in Flammen, mehrere Autos brannten aus. In der Nähe des Brandorts wurde eine schwer verletzte männliche Person gefunden, die ihren Verletzungen erlag.

Bald darauf wurde verkündet, dass das Oktoberfest vorerst geschlossen bleibt: Es gab eine verifizierte Sprengstoffdrohung gegen das Festgelände auf der Theresienwiese.

Inzwischen geht man hinsichtlich des Brandes von einer “Familienstreitigkeit” aus (Medien berichten von einem Erbstreit, wobei wohl ein Mann – der Vater des Täters – erschossen wurde), bei dem das Gebäude in Brand gesetzt wurde: Der Tatverdächtige, der Polizei zufolge ein 57-jähriger deutscher Staatsangehöriger, habe sich dann vorläufigen Erkenntnissen zufolge in der Nähe des Lerchenauer Sees suizidiert. “Der Tatverdächtige führte einen Rucksack mit sich, in dem sich nach jetzigem Stand eine Sprengvorrichtung befindet, die zunächst entschärft werden muss”, heißt es in einer Mitteilung. Die Umgebung wurde evakuiert, Entschärfungs- und weitere Maßnahmen können noch bis in die Abendstunden andauern.

Zwei weitere Personen wurden verletzt: die 81-jährige Mutter des 57-Jährigen (laut Polizei ebenfalls deutsche Staatsangehörige) sowie die 21-jährige Tochter (deutsch-brasilianische Staatsangehörige). Beide werden im Krankenhaus behandelt.

Der Tatverdächtige soll zudem ein Schreiben verfasst haben, das “eine unspezifische Sprengstoffdrohung mit Bezug zum Oktoberfest” enthielt. Es wurde im Umfeld des Tatorts aufgefunden. Auf der Theresienwiese finden daher Absuchmaßnahmen statt; ob die Öffnung um 17 Uhr stattfindet, scheint bislang nicht gesichert.

Zwischenzeitlich tauchte außerdem ein Bekennerschreiben auf der linksextremen Plattform Indymedia auf: “In den frühen Morgenstunden haben wir im Münchner Norden einige Luxuskarren abgefackelt und Hausbesuche abgestattet. Zudem ging für einen Fascho sein Morgenspaziergang nicht besonders gut aus”, hieß es da. Die Polizei gibt auf X an: “Nach aktuellem Stand der Ermittlungen handelt es sich bei dem Post auf Indymedia um Trittbrettfahrer. Seitens des Tatverdächtigen besteht kein Bezug zur Antifa.” Auch in der Pressemitteilung heißt es: “Ein Zusammenhang mit einem heute auf einer Internetplattform veröffentlichten Schreiben, das u.a. Brandstiftungen an hochwertigen Fahrzeugen thematisiert, ist aktuell nicht gegeben.”

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