Ein aktueller Artikel der New York Times führt aus, dass die US-Seuchenschutzbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) nur einen kleinen Teil der von ihr gesammelten Covid-Daten auch tatsächlich veröffentlicht. Einer der Hauptgründe: Die Daten könnten „missverstanden“ werden – sie stärken nämlich die Argumentation jener, die dem Covid-Impfzwang kritisch gegenüber stehen.
Betroffen sind neben Daten der Abwasserüberwachung, durch die möglicherweise Krankheitsausbrüche und neue Varianten frühzeitig erkannt werden könnten, vor allem Zahlen zu Krankenhauseinweisungen und Todesfällen nach Alter, ethnischer Zugehörigkeit und Impfstatus. Seit mehr als einem Jahr sammelt die Behörde umfassendes Datenmaterial – sieht in sehr vielen Fällen aber von der Veröffentlichung ab, obwohl daraus wertvolle Schlüsse für die Bekämpfung von Covid-19 gezogen werden könnten. Man weigerte sich beispielsweise, gesammelte Daten zu Booster-Impfungen von 18- bis 49-Jährigen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und erschwerte so die Beurteilung, ob gesunde Menschen überhaupt Auffrischungsimpfungen benötigen. Der Grund: Die Daten konnten offensichtlich keine Effektivität der Booster belegen.
Regierungsbeamte entscheiden, was veröffentlicht wird
Samuel Scarpino, Geschäftsführer der Pathogenüberwachung am Pandemic Prevention Institute der Rockefeller Foundation, erläuterte: „Die CDC ist ebenso eine politische Organisation wie auch eine öffentliche Gesundheitsorganisation.“ Die Freigabe von Daten liege häufig außerhalb der Kontrolle der Wissenschaftler, die bei der CDC arbeiten: Nicht nur, dass die Seuchenschutzbehörde über mehrere bürokratische Abteilungen verfüge, die die Publikation von Daten genehmigen müssen – auch Beamte beispielsweise des Gesundheitsministeriums und des Weißen Hauses müssen Veröffentlichungen absegnen.
Daten können Impfwirksamkeit nicht belegen
Im vergangenen Jahr war die CDC scharf dafür kritisiert worden, dass sie Impfdurchbrüche unzureichend verfolge. Unter Bezug auf einen Bundesbeamten legt die New York Times offen: Die CDC sammelte sehr wohl sämtliche Informationen zu Durchbruchsinfektionen bei Impflingen – sie publizierte die Daten jedoch nicht, weil sie als Beleg für die mangelnde Wirksamkeit der Impfstoffe interpretiert werden könnten. Eine CDC-Sprecherin bestätigte dies. Als infolge des massiven Delta-Ausbruchs im Sommer 2021 in Massachusetts publik wurde, dass drei Viertel der Infizierten geimpft waren, sei genau das eingetreten, was die Behörde befürchtet hatte – nämlich, dass die Menschen die Impfstoffe als machtlos gegen das Virus betrachteten.
Der New York Times-Artikel vermeidet es an dieser Stelle, der Frage nachzugehen, inwieweit eine Wirksamkeit der Vakzine belegt sein soll, wenn unliebsame Daten einfach ignoriert werden und man sich lediglich jene Zahlen herauspickt, die das eigene Narrativ stützen. Der Vorwurf, es handele sich um „Fehlinterpretationen“, wenn Menschen die Wirksamkeit der Impfung infrage stellen, ist ergo hochgradig zweifelhaft.
Wissenschaftler sind entsetzt
Auch von Wissenschaftlern hagelt es scharfe Kritik am Vorgehen der Seuchenschutzbehörde. Das Verständnis für die Informationspolitik hält sich in Grenzen: Eine detaillierte Analyse fördere immerhin das Vertrauen der Öffentlichkeit und zeichne ein viel klareres Bild davon, was tatsächlich vor sich geht, mahnte etwa die Epidemiologin Jessica Malaty Rivera: „Wir sind einem viel größeren Risiko ausgesetzt, die Daten mit Datenvakuum falsch zu interpretieren, als die Daten mit angemessener Wissenschaft, Kommunikation und Vorbehalten zu teilen.“
Die CDC ist nicht die einzige Behörde, die zu zweifelhaften Mitteln greift, um das Covid-Impf-Narrativ zu bewahren: Auch Public Health Scotland hat angekündigt, fortan keine Reporte mehr zu veröffentlichen. Die zuvor sehr detaillierten Aufschlüsselungen von Daten zu Fallzahlen, Hospitalisierungen und Toden nach Impfstatus hatten wiederholt erhebliche Zweifel am Sinn der Massenimpfungen geweckt.