Christian Beer, Unternehmer des Jahres 2019, schlägt Alarm: Österreich steuere sehenden Auges in einen wirtschaftlichen Abgrund. Bei einem Vortrag in Oberösterreich, eingeladen von der Unternehmer-Plattform “Wir EMUs”, rechnet er mit der Regierung ab – und fordert mutige Reformen nach argentinischem Vorbild.
Christian Beer ist kein Unbekannter. Der Vorarlberger Unternehmer leitet die HERON-Gruppe und gründete ein Netzwerk mit über 8.000 Betrieben. Bei einem Vortrag in Sipbachzell am 21. Mai 2025 spart er nicht mit Kritik: Österreichs Politik sei auf dem besten Weg, die Wirtschaft zu ruinieren. Die Regierung versage – und das sehenden Auges.
„Wenn der Mittelstand einknickt, wird’s ganz brutal.“
Christian Beer
Er sieht den Mittelstand als tragende Säule der Gesellschaft. Handwerk und kleine Unternehmen würden den Wohlstand erwirtschaften – und stünden nun unter massivem Druck.
„Staatsquote von 53 Prozent ist Kommunismus“
Besonders hart geht Beer mit der Staatsquote ins Gericht. Über 50 Prozent staatlicher Einfluss – das sei faktisch Planwirtschaft.
„53 Prozent Staatsquote – das ist kein freier Markt mehr.“
Er plädiert für eine Rückkehr zur wirtschaftlichen Vernunft, wie sie in der Österreichischen Schule der Nationalökonomie gelehrt wird. Als politisches Vorbild nennt er den argentinischen Präsidenten Javier Milei, der für marktwirtschaftliche Radikalreformen steht.
Energiepolitik als Schlüssel zur Erholung
Ein zentrales Thema: die Energiepreise. Er kritisiert das faktische Aus für Nordstream 2 scharf. Wir wären selbst schuld, wenn wir funktionierende Pipelines nicht nutzen.
Für ihn ist klar: Hohe Energiepreise gefährden die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts. Gerade in der Industrie sei günstige Energie ein Überlebensfaktor.
„Alternative Medien sind die neue vierte Gewalt“
Auch medienpolitisch setzt Beer auf klare Kante. Er sieht den Einfluss der etablierten Medien kritisch – und lobt alternative Informationsquellen.
„Die vierte Gewalt funktioniert nicht mehr – wir müssen selbst zur vierten Gewalt werden.“
Mit Veranstaltungen wie jener in Sipbachzell wolle man Meinungsvielfalt schaffen und den Debattenraum erweitern, erklärte Bernhard Costa als Sprecher der Unternehmer-Plattform “Wir EMUs”. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hingegen werde durch parteipolitische Einflussnahme und selektive Förderungen zunehmend unglaubwürdig.
Optimismus trotz düsterer Diagnose
Trotz aller Kritik ist Beer kein Pessimist. Er will Lösungswege aufzeigen, Menschen motivieren, eigenverantwortlich zu handeln – wirtschaftlich wie gesellschaftlich. Mit Persönlichkeiten wie Milei, einem starken Mittelstand und einer unabhängigen Medienlandschaft sei ein Weg aus der Krise möglich.
Die klare Botschaft des Abends: Die Zeit für Schönwetter-Politik ist vorbei. Es braucht Mut, Wahrheiten auszusprechen – und entschlossenes Handeln.