Auch der Mainstream muckt auf: Gesundheitsministerium wirbt mit Lauterbach-Fake News für Impfung

Bild K Lauterbach: © Raimond Spekking, via wikimedia commons

Allmählich wird’s auch den etablierten Medien zu bunt: Das Bundesgesundheitsministerium, schon durch seinen Twitter-Account vornehmlich als Marketinghelfer für Pfizer und Co. bekannt, vergeudet bekanntlich seit Beginn der Covid-Impfkampagnen stetig Millionen Euro von Steuergeldern für Werbeaktionen. Im Rahmen des „Fakten-Boosters“, stilecht mit Lauterbach-Logo versehen, verbreitet das Ministerium nachweislich konsequent Falschbehauptungen und Fake News zu den Covid-Impfungen – und das in einem Ausmaß, dass es nun selbst im Mainstream Kontra hagelt.

Die Kreiszeitung schreibt von einer „Peinlich-Panne“, der Focus benannte das Gesundheitsministerium kurzerhand in Lauterbach-Ministerium um und zerlegte en detail dessen falsche Daten, beim heise-Magazin Telepolis hebt man süffisant hervor, dass das Ministerium unfähig ist, die eigenen „Fakten“ zu begründen… Wenn die fragwürdige Impfwerbekampagne eines geschafft hat, dann, dass die stetige Panikmache rund um Covid in den Medien effektiv zerrissen wurde.

Statt „Fakten-Booster“ nennt man die peinliche Marketingaktion von Lauterbachs Ministerium in der Opposition tatsächlich nur noch „Fake Booster„. Das wäre vielleicht amüsant – wenn die (Des)Informationskampagne nicht bereits knapp 27 Millionen Euro Steuergelder verschlungen hätte. Denn die Falschinformationen, mit denen man verzweifelt die Impfbereitschaft in der deutschen Bevölkerung erhöhen möchte, werden nicht bloß online über die Kanäle des Ministeriums verbreitet, sondern auch penetrant im Radio, in Zeitungen und Anzeigenblättchen verbreitet. Das lässt man sich einiges kosten – immerhin verrottet der von Karl Lauterbach im Überfluss bestellte Impfstoff fröhlich vor sich hin. Ein Sinnbild seines Totalversagens.

Falsche Hospitalisierungsraten

Die Falschaussagen im Rahmen der Kampagne sind vielfältig. So behauptete man etwa, 10 Prozent der an Covid-19 Erkrankten müssten im Krankenhaus behandelt werden. Natürlich weiß jeder Mensch aus seinem sozialen Umfeld, dass das – freundlich ausgedrückt – Blödsinn ist, denn dann hätten jedermanns Familienmitglieder, Freunde, Kollegen und Bekannte (und nicht zuletzt man selbst) wohl reihenweise in den Kliniken landen müssen. Entsprechend schnell sah das Gesundheitsministerium sich mit einer Welle von Empörung konfrontiert – und musste sich korrigieren. „Bis zu 10 Prozent“ könnten unter Umständen vielleicht schwer erkranken, heißt es da jetzt; laut RKI liege der Anteil aktuell unter 5 Prozent.

Die Annahme, jeder offizielle Corona-Patient sei wegen Covid-19 in der Klinik, ist dabei aber erwiesenermaßen falsch und bewog viele Bürger dazu, dem Gesundheitsministerium bewusste Irreführung zu unterstellen. Norbert Haering betrieb in seinem Blog Quellenforschung und errechnete auf Basis der verfügbaren offiziellen Daten eine Hospitalisierungsquote von etwa einem Prozent:

Halbiert man überschlagsweise den korrigierten Wert der jüngsten Meldewoche, ergibt dies eine Hospitalisierungsquote von etwa 1%. Überschlagsweise, weil das RKI mutwillig darauf verzichtet, vernünftige Daten zu erheben und zu liefern.

Quelle

Völlig unbelegte Behauptung zu Impfung und Hirnschäden

Das war aber nicht der einzige „Fehler“, den Lauterbachs Ministerium sich geleistet hat. So wurde auch Lauterbachs Geschwurbel von Hirnschäden durch Corona herangezogen und behauptet, die zweite Booster-Impfung würde dieses angebliche Risiko „deutlich verringern“. Der kritische „Welt“-Journalist Tim Röhn forderte daraufhin die wissenschaftlichen Quellen an, auf denen diese sehr gewagte These basiert. Das Ministerium reagierte erst, als ein Jurist eine Frist setzte und eine Antwort einforderte. Der Sprecher, der die E-Mail verfasste, konnte keine einzige nachverfolgbare Quelle angeben – er behauptete einfach, „mehrere Studien“ würden nahelegen, dass es so sein könnte wie im sogenannten Fakten-Booster behauptet. Röhns Schlussfolgerung:

Das Ministerium ist also entweder nicht willens oder schlicht nicht in der Lage, medizinisch bedeutende Aussagen des Mannes, der das Amt des Bundesgesundheitsministers bekleidet, mit Fakten zu unterfüttern.

Quelle

Falschdarstellungen von Daten und Studien

In einem anderen „Fakten-Booster“ wurde behauptet, man könne sich zwanzig Tage nach einer Omikron-Infektion direkt wieder neu infizieren. Virologe Klaus Stöhr stellte dies gegenüber der „Welt“ richtig: Reinfektionen seien zwar möglich, aber unwahrscheinlich – und dank starker Immunität obendrein weitestgehend ohne gesundheitliche Konsequenzen.

Auch verdreht man offensichtlich (gezielt?) Studienergebnisse: So lautete eine weitere Behauptung des Ministeriums, dass Infektionen mit aktuellen Varianten keinen ausreichenden Immunschutz aufbauen würden und man sich doch bitte impfen lassen möge, denn eine Studie habe gezeigt, dass mit jeder Infektion das Risiko für Spätschäden steigen könne. Jedoch: Besagte US-Studie stellte laut „Welt“ fest, dass Impflinge dieselben gesundheitlichen Nachteile durch Reinfektionen wie Ungeimpfte haben. Ein nennenswerter Schutz vor Ansteckung durch die Vakzine besteht sowieso nicht.

Auch die Behauptung, Corona-Infektionen könnten zu Herzschwäche oder Herzinfarkt führen – wohl ein Versuch, die impfbedingte Myokarditis herunterzuspielen – stellt eine Falschdarstellung von wissenschaftlichen Daten dar. Denn Forscher verglichen lediglich Vitaldaten von infizierten Impflingen mit denen von Menschen, die Covid hatten, als noch keine Impfungen verfügbar waren – es geht dabei also um Varianten, die heute nicht mehr kursieren. Von Herzschwächen oder Herzinfarkten war bei der Analyse obendrein keine Rede, man untersuchte nur unter anderem den Ruhepuls.

In Zeiten einer tatsächlichen Krise, die – anders als Omikron und seine Subvarianten – die Existenzen zahlloser deutscher Bürger bedroht, Millionen Euro für geballte Desinformation auf den Kopf zu hauen, darf als überaus gewagt bezeichnet werden. Das Gesundheitsministerium zeigt damit endgültig, dass die von ihm verbreiteten Informationen schlicht wertlos sind und getrost ignoriert werden können. Im Hinblick auf Karl Lauterbach selbst dürfte es sich derweil nur um eine weitere von vielen moralischen Bankrotterklärungen handeln.

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