Arzneimittelmangel: Kinder sollen in Bayern mit nicht zugelassenen Medikamenten behandelt werden

Bild: freepik

Schon Ende letzten Jahres kam Panik wegen eines Mangels an Medikamenten in Deutschland auf: Der Präsident der Bundesärztekammer hatte zu „Flohmärkten“ aufgerufen, damit die Menschen sich in der Nachbarschaft mit Arzneimitteln versorgen können. Lauterbach reagierte wie ein perfekter Pharma-Lobbyist und versprach Herstellern zukünftig höhere Gewinne; sinnvolle Lösungen zur Beseitigung des akuten Mangels gab es nicht. Nun geht der Versorgungsmangel so weit, dass in Bayern fortan Antibiotika für Kinder verwendet werden dürfen, die in Deutschland überhaupt nicht zugelassen sind. Wie sicher sind diese Präparate?

Ein Kommentar von Vanessa Renner

Nachdem mit Corona-Wahn kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist, beschäftigt Karl Lauterbach sich in erster Linie mit der Legalisierung von Cannabis. Obwohl schon im Dezember die Alarmglocken wegen des sich zuspitzenden Mangels an Medikamenten in Deutschland geläutet wurden, blieb man hier weitgehend untätig: Anfang April wurde das angekündigte neue Gesetz auf den Weg gebracht, das Big Pharma noch höhere Gewinne in Deutschland verspricht, um Lieferungen ins Land lohnenswerter und attraktiver zu machen. Beschlossen ist das Gesetz noch nicht. Zuvor hatten die Krankenkassen die Festbeträge für bestimmte vom Mangel betroffene Medikamente vorerst ausgesetzt – mit der klaren Warnung, dass höhere Gewinne für die Pharmaindustrie keine nachhaltige Lösung darstellen. An langfristigen Lösungen zugunsten der Bevölkerung hat man im deutschen Gesundheitsministerium aber scheinbar kein gesteigertes Interesse.

Einsatz von Medikamenten ohne Zulassung

Nachdem der Bund nun am 28. April einen Versorgungsmangel bei antibiotikahaltigen Säften für Kinder festgestellt hat, bemüht man sich in Bayern um schnelle, aber fragwürdige Lösungen. Denn, so verkündete der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) unter Beifall von Karl Lauterbach, es wird nicht nur an die Krankenkassen appelliert, um Apothekern die eigene Herstellung von Antibiotika zu erleichtern: Zusätzlich „sollen die Regierungen mit einer neuen Allgemeinverfügung befristet die Einfuhr von Arzneimitteln gestatten, die bei uns eigentlich nicht zugelassen oder registriert sind“. Wird der Einsatz von nicht regulär zugelassenen Medikamenten in Deutschland allmählich traurige Tradition?

Das Arzneimittelgesetz scheint hier zunehmend an Bedeutung zu verlieren: Hat man schon bei den experimentellen Corona-Impfstoffen auf gültige Regularien gepfiffen und die nur bedingt zugelassenen Präparate mit unklarem Sicherheitsprofil massenhaft der Bevölkerung aufgezwungen, so setzt man nun bei Kindern auf Medikamente, die – vermutlich aus gutem Grund – in Deutschland nicht zugelassen wurden. Ein weiterer schwarzer Tag für die Arzneimittelsicherheit? Dieser Gedanke drängt sich so manchem Kommentator in den sozialen Netzen auf.

Es bleibt wohl zu hoffen, dass kleine Patienten diese Präparate wenn überhaupt nur dann erhalten, wenn es medizinisch unbedingt nötig erscheint – denn der maßlose und schädliche Einsatz von Antibiotika, wie er bei vielen Ärzten bis heute üblich ist, wird zu Recht immer wieder angeprangert.

Arzneimittel: Abhängigkeit von China

Im Zuge der stetigen Auslagerung der Produktion von Arzneimitteln nach Asien ist der bestehende Mangel übrigens nicht verwunderlich. Dieser betrifft bei weitem nicht nur Antibiotika und Fiebersäfte; auch Schmerzmittel und Krebsmedikamente sind beispielsweise betroffen. Blökte man sonst unisono gegen die Abhängigkeit von Russland bei Gaslieferungen, so findet man die Abhängigkeit von Medikamenten aus insbesondere China offenbar kaum bedenklich. In Anbetracht der Tatsache, dass die EU zunehmend zum wohl unattraktivsten Wirtschaftsstandort der Welt verkommt, dürften die löchrigen Pläne, eine eigene Produktion in Europa aufzubauen, kaum fruchten.

Stattdessen soll Big Pharma eben noch mehr Geld erhalten – was faktisch eine Ankündigung von weiteren Beitragsexplosionen für Versicherte darstellt. Denn man macht beispielsweise sogenannte Rabattverträge für die Mangellage verantwortlich, die seinerzeit eingeführt wurden, um die Beitragszahler zu entlasten. Doch wie kann in Anbetracht stetig steigender Beiträge heute noch von „Entlastungen“ gesprochen werden? Wo versacken wohl die immensen Gelder, die die Versicherten monatlich abdrücken müssen, obwohl sie das Gesundheitssystem selbst oft wenig nutzen (und das sie, wenn sie es dann doch benötigen, allzu gern im Stich lässt)? Wehe denen, die (korrekterweise) einen Bezug zur ungebremsten Massenmigration ins Sozial- und Gesundheitssystem herstellen…

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