Die Silvesternacht vor dem Mailänder Dom wurde für acht junge Frauen zum Albtraum. Was zunächst wie “gewöhnliche” sexuelle Übergriffe erschien, erhält nun eine neue, beunruhigende Dimension: Dounia Ettaib, Vorsitzende des Verbands Arabischer Frauen in Italien, sieht in den Attacken eine gezielte Demonstration moslemischen Überlegenheitsdenkens.
“Diese Männer fühlen sich überlegen, weil sie Moslems sind. Sie wählen bewusst Frauen anderer Religionen als Ziele aus”, erklärt die gebürtige Marokkanerin im Interview mit der Tageszeitung Libero. Der Zeitpunkt der Übergriffe sei dabei keineswegs zufällig gewählt: “Es ist eine Botschaft: Ihr feiert, aber wir zeigen euch, wer hier die Macht hat.”
Die Fakten sind erschütternd: Dutzende Männer nordafrikanischer Herkunft umzingelten und belästigten drei Belgierinnen, eine Britin, eine Südamerikanerin und drei Italienerinnen. Die Opfer wurden systematisch isoliert und bedrängt. Eine der belgischen Frauen machte den Vorfall später in sozialen Medien öffentlich.
Ettaib, die im vergangenen Jahr an Giorgia Melonis Migrations- und Sicherheitspaket mitarbeitete, fordert nun konsequentes Handeln: Gewalttätige Migranten müssten nach Verbüßung ihrer Haftstrafen ausgewiesen werden. Besonders kritisch sieht sie die Situation unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge, die nach Erreichen der Volljährigkeit ohne weitere Kontrolle in italienischen Städten leben. “Wer weder studiert noch arbeitet, muss umgehend in sein Herkunftsland zurückgeführt werden”, fordert sie.
Die EU-Parlamentarierin Silvia Sardone von der Lega-Partei kritisiert unterdessen das Schweigen der politischen Linken. Weder Mailands Bürgermeister Giuseppe Sala noch die PD-Vorsitzende Elly Schlein hätten sich zu den Vorfällen geäußert. In einer TV-Sendung stellte Sardone unmissverständlich klar: “In Italien entscheiden nicht Ehemänner oder männliche Familienmitglieder, wann eine Frau auf die Straße gehen darf.”
Probleme mit Übergriffen durch Moslem-Gruppen gibt es in mehreren europäischen Ländern. Insbesondere seit der Migrationskrise 2015/2016 und Angela Merkels “Wir schaffen das”, welche zu einem enormen Anstieg von jungen männlichen Moslems mit sich brachte, breiten sich solche Übergriffe – auch als “Taharrush” bekannt – in den Städten des alten Kontinents immer weiter aus.