Obwohl die islamistische Hamas die Vernichtung Israels und die Tötung von Juden weltweit zum Ziel hat, werden die Journalisten der großen Nachrichtenagentur Associated Press (AP) dazu angehalten, das „T-Wort“ zu vermeiden. Man würde „Terrorismus“ und „Terroristen“ zu oft politisieren, so die Erklärung.
Es ist weithin bekannt, dass man mit der Wahl bestimmter Worte und Begriffe „Framing“ betreiben kann. Ob man nun eine bestimmte Gruppe als „Freiheitskämpfer“, „Widerstandskämpfer“, „Miliz“ oder „Terrorgruppe“ bezeichnet, macht dabei sehr viel aus. Die Wahl der Bezeichnung gibt den Berichten eine entsprechende Konnotation – positiv, neutral oder negativ. Die global agierende Nachrichtenagentur Associated Press (AP) hat nun in Bezug auf die palästinensische Terrorgruppe Hamas entschieden, auf die Begriffe „Terrorismus“, „Terroristen“ und dergleichen zu verzichten – außer, sie werden zitiert.
Wie der „Washington Free Beacon“ berichtet, sollen die AP-Journalisten die Mitglieder und Kämpfer dieser Organisation künftig nur mehr als „Militante“ bezeichnen. So erklärt das US-Medium: „Die Nachrichtenagentur stellt in ihrem „Israel-Hamas Topical Guide“ fest, dass die AP die Begriffe nicht für bestimmte Aktionen oder Gruppen verwendet, außer in direkten Zitaten, weil „Terrorismus und Terroristen politisiert und oft inkonsistent angewendet werden.“ Die Leitlinien werden sich darauf auswirken, wie Dutzende regionaler Zeitungen und überregionale Medien wie Politico über den anhaltenden Krieg in Gaza berichten.“
„Begriffe wie Hamas-Kämpfer, Angreifer oder Kombattanten sind je nach Kontext auch akzeptabel“, heißt es im Styleguide von Associated Press. Damit will man wohl offensichtlich auch versuchen, den Medienmarkt im islamischen Raum nicht zu verprellen und den Schein der Neutralität zu wahren. Andererseits hat die AP auch für 15 Jahre (bis 2021, als die israelische Armee das Gebäude bombardierte) ein Büro mit der Hamas geteilt. Auch Terrorgruppen wie der „Islamische Dschihad Palästinas“ waren dort ansässig.
Weiters konstatiert der Bericht, dass die AP schon früher bei diversen Anlässen auf ein bestimmtes Wording achtete. Unter anderem auch in Bezug auf die Migrationskrise an der US-Südgrenze oder auch während den George-Floyd-Ausschreitungen als die Journalisten stattdessen „Unruhen“ verwenden sollten. Allerdings stellt sich da die Frage, ob solche „neutraleren“ Begriffe auch tatsächlich die Realität widerspiegeln …