Ein britischer Tanker, der mit russischem Naphtha beladen ist, wurde von den jemenitischen Ansar Allah (Helfer Gottes, auch bekannt als Huthis) im Roten Meer beschossen. Das Schiff wurde getroffen und fing Feuer. Die Risiken für westliche Schiffe auf dieser Route steigen. Es sind weitere Strafaktionen der US-Koalition gegen die Schiitenmiliz zu erwarten.
Seit der Eskalation im Gaza-Konflikt attackiert die islamistische Miliz der Huthis vom Jemen aus westliche Handelsschiffe, die mit Israel und mittlerweile auch jene, die mit der US-geführten Koalition in Verbindung stehen. Dies führte dazu, dass viele Reeder ihre Route zwischen Europa und Asien nun über das Kap der Guten Hoffnung umleiten, was die Lieferzeiten verlängert und verteuert. Doch weiterhin fahren zivile Frachtschiffe über die kürzere Route, die über das Rote Meer und den Suezkanal führt – und werden dann angegriffen.
So auch ein britischer Tanker, der im Auftrag eines Schweizer Händlers in Richtung Singapur unterwegs ist und russisches Naphtha – ein Erdölprodukt zur Herstellung von Benzin und Kunststoffen – transportiert. Dieses sei „gemäß des Preislimits gekauft“ worden. Der Angriff, der schwerwiegendste seit die Huthi-Milizen die Kontrolle über den Transit im Roten Meer effektiv übernommen haben, wird neue Fragen darüber aufwerfen, ob Öltanker weiterhin das Rote Meer durchqueren werden. Zumindest russische und chinesische Schiffe sind laut der vom Iran unterstützten Miliz ja vor Angriffen sicher.
Allerdings verdeutlicht dieser Angriff auch, dass die Vergeltungsschläge der Amerikaner und Briten auf Huthi-Stellungen im Jemen nicht gerade viel gebracht haben. Nun stellt sich die Frage, ob eine weitere Eskalation der Luftangriffe auf die Huthis die Lage verbessern oder gar verschlimmern wird. Auch könnten weitere mit den Vereinigten Staaten verbündete Länder Kriegsschiffe in die Region entsenden, um weitere Angriffe auf zivile Handelsschiffe zu unterbinden.