Anastasia: Mainstream gibt roten Alarm, weil Menschen selbstversorgt und frei leben wollen

Symbolbild: Glückliche Familie am Land; (C) Freepik @bristekjegor

Das ist natürlich, verdächtig, rechtsradikal, russisch und außerdem eine Sekte: Der „linke“ Mainstream hat die Buchreihe „Anastasia“ von Wladimir Megre als Hassobjekt für sich entdeckt. Die Gründe dafür sind einfach: Bei Anastasia geht es um eine Gesellschaft des Guten, wo man sich auf natürliche Werte rückbesonnen hat. Die Menschen leben selbstversorgt am Land in großer Nähe zur Natur. Die Zukunftsvision ist das genaue Gegenteil von der abartigen Dystopie, welche das Weltwirtschaftsforum für die Menschheit plant.

Ein Kommentar von Willi Huber

In der Serie geht es um die Verbundenheit des Menschen zur Natur. Es ist eine Utopie, wie eine Gesellschaft ohne Gier und Raubtierkapitalismus funktionieren könnte. Die Beschreibung des ersten Bandes erklärt das Prinzip:

Mit Bildern aus der Vergangenheit zeigt Anastasia, wie auch wir uns heute durch eine gesunde Ernährungsweise die Grundlage für ein langes, erfülltes Leben schaffen können. Sie weist in diesem Zusammenhang auf den dämonischen Ursprung diverser Ideen und Phänomene hin, die unsere Gesellschaft in zunehmendem Maße prägen und in eine gefährliche Sackgasse führen. Der Same für eine individuelle und kollektive Wende zum Guten liegt in der Rückbesinnung auf natürliche Werte. Hierbei spielen das eigene Stück Land für jede Familie und die schöpferische Berührung mit Mutter Erde eine entscheidende Rolle. Anastasias starke Zukunftsvisionen malen eine blühende Zukunft für unseren Planeten und für eine neue Zivilisation, die bereits beginnt, Wurzeln zu schlagen

Das schöne an Science Fiction oder Fantasy Literatur war stets, dass die Autoren alternative Realitäten und Lebenskonzepte erdenken konnten und sich vorstellten, wie Menschen in diesen unterschiedlichen Gesellschaftsformen interagieren würden. Die Gedanken sind frei, Literatur bietet unendlichen Raum zum Träumen. Nichts davon muss richtig sein, aber man kann den Lesern Gedankenanstöße vermitteln. Viele große Romane waren in der Lage, Menschen zu inspirieren.

Davor hat das System große Angst. Die Romanreihe wird zur religiösen Schrift einer Sekte erklärt, die naturgemäß böse und schlecht sein muss, weil sie aus Russland stammt. So wettert das linke, den Sozialisten zugehörige Portal RND:

Hintergrund ist eine zehnbändige Romanbuchreihe des russischen Schriftstellers Wladimir Megre. Die Bücher handeln von der fiktiven Figur Anastasia, einer jungen Frau mit goldblondem Haar, die in der russischen Taiga als Einsiedlerin im Wald lebt. Sie lebt von dem, was die Natur ihr gibt, ist allwissend und verfügt über übernatürliche Kräfte. Diese Begabungen habe der moderne Mensch verloren, heißt es in der Romanvorlage. Die Bewegung „Anastasia“ ruft deshalb ihre Anhängerinnen und Anhänger dazu auf, autarke „Familienlandsitze“ als Anwesen zu gründen, um der sogenannten „technokratischen Welt“ zu entkommen. 

Artikel „Russische Sekte breitet sich in Deutschland aus in RND

So weit so gut. Wir bei Report24 konnten das Problem bislang noch nicht erkennen. Weshalb die Siedlungsbewegung grundsätzlich „antisemitisch“ sein soll, erschließt sich uns nicht, wird aber in RND und Tagesschau sowie Wikipedia so behauptet. In Band 6 soll die Geschichte des Judentums vorkommen – wir haben ihn noch nicht gelesen. Grundsätzlich sollte man Autoren von Fantasy Romanen aber auch zugestehen, dass ihre Romanfiguren ihre eigene Sicht auf die Welt haben, die ja nicht unbedingt dogmatisch richtig sein muss. Das ist der große Unterschied zum Sachbuch, das recherchiert und inhaltlich akkurat sein muss. Spannend ist, dass laut RND die Kritik an der Serie von der „Dokumentationsstelle Politischer Islam“ ausgeht. Dort hat man die Aufgabenstellung für die Beobachtung antidemokratischer islamistischer Tendenzen offenbar nicht gar so gut verstanden.

In Panik ist man auch, weil das Konzept westlicher Demokratie als „Dämonkratie“ bezeichnet wird. Die moderne Gesellschaft wäre dem Untergang geweiht. Ist die Wahrheit nicht vielmehr, dass es in keinem Land der Welt eine echte Demokratie gibt, die über das Abhalten von Wahlen alle paar Jahre hinausgeht. Das Selbstbestimmungsrecht des Menschen wird in der Realität nur vorgegaukelt. Die letzten drei Jahre haben gezeigt, dass Grundrechte über Nacht ausgehebelt werden können – und damit das auch in Zukunft geschieht, wurde überall im Westen vorgesorgt. Man stelle sich vor, eine Gesellschaft mit freien Menschen, die nicht den Banken gehören und denen man deshalb nicht vorschreiben kann, was sie zu tun und zu lassen haben!

Laut Wikipedia geben die Bücher detaillierte Auskunft darüber, wie der Selbstversorger-Landsitz aussehen soll:

Als Umfriedung dient ein lebender Zaun, eine Hecke. Auch ein Ringwall ist geeignet. Die Hälfte bis drei Viertel des Hektars soll Wald sein. Als Tierarten werden Bienen, Hühner und Ziegen genannt. Zwischen dem Wald und der Freifläche soll eine weitere Hecke angelegt sein, um den Gemüsegarten vor den Tieren zu schützen. Im Gemüsegarten soll ein seichter Teich in der Größe von zwei Ar angelegt sein. Auf dem Landsitz sollen mehr als 300 bekömmliche Pflanzenarten wachsen. Besonders erwähnt werden: Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Gurken, Tomaten, Erdbeeren, Äpfel, Süß- oder Sauerkirschen und Blumen. Es sollten wenigstens eine Sonnenblume sowie zwei Quadratmeter Getreide (Roggen und Weizen) und zwei Quadratmeter Gräser und Kräuter vorhanden sein. Große Bedeutung wird einem gepflanzten Familienbaum beigemessen. Die Siedlungsfläche soll wenigstens 150 Hektar umfassen.

Wikipedia über die Buchserie Anastasia

Auch wenn wir verstehen, weshalb „linke“ Kreise in den letzten Jahren Naturverbundenheit, Selbstversorgung, Wandern, Bergsteigen und dergleichen mehr als rechtsradikal umdeuten, sehen wir immer noch kein Problem. Wenn all diese Werte, getragen von Respekt für die Natur und Umwelt, „rechts“ sein sollen, dann ist dieses Rechts vielleicht genau so richtig, wie es in unserer Sprache definiert wird. Denn das „Linke“ und „Linkische“, so lehrt uns die Muttersprache, ist verschlagen und falsch. Wir wollen „keine Linke drehen“ und niemanden „linken“. Vielleicht sollte man vieles einfach „links liegen lassen“.

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