Wenn man verstehen will, warum das Vertrauen in die westlichen Eliten und ihre Militärapparate stetig schwindet, genügt manchmal ein Blick auf jene “streng geheimen” Operationen, die Jahre später ans Tageslicht gezerrt werden. Ein aktueller Bericht der New York Times enthüllt nun, wie eine verdeckte Mission von SEAL Team 6 im Jahr 2019 nicht nur scheiterte, sondern in einem Blutbad an nordkoreanischen Fischern endete – und keinerlei Nutzen brachte.
Während Präsident Donald Trump öffentlich auf diplomatische Charme-Offensive setzte, Kim Jong Un Briefe schrieb und sich medienwirksam an der Demarkationslinie die Hand schütteln ließ, liefen hinter den Kulissen ganz andere Spiele.
Unter seiner Anweisung wagte eine kleine Eliteeinheit eine der riskantesten Unternehmungen, die man sich vorstellen kann: unbemerkt an der nordkoreanischen Küste landen, ein Abhörgerät in der Nähe der Kommunikationskanäle des Regimes platzieren und dann ebenso unauffällig verschwinden. Eine Operation, die weder Kongress noch Öffentlichkeit je erfahren sollten.
This is insane. Trump secretly deployed SEAL Team 6 into North Korea to plant a listening device but the mission collapsed when a fishing boat approached. SEAL Team 6 killed every civilian, sank the bodies by piercing their lungs, and escaped. Congress wasn’t told about it. pic.twitter.com/JnnZuSqibt
— CALL TO ACTIVISM (@CalltoActivism) September 5, 2025
Die Planung liest sich wie eine Operation aus der Zeit des Kalten Krieges: Ein atomares U-Boot schlich sich in Küstennähe, Mini-U-Boote brachten die Männer an Land, sie schwammen durch eiskaltes Wasser, völlig abgeschnitten von jeder nachrichtendienstlichen Unterstützung. Keine Drohnen, keine Echtzeitüberwachung, keine Rückversicherung – nur die Hoffnung, dass alles glattläuft.
Doch schon bei der Landung lief nichts nach Plan. Statt militärischer Ziele traf man auf ein Boot voller Fischer, die schlicht zur falschen Zeit am falschen Ort waren. In einem Moment der Nervosität und Fehlentscheidung fielen Schüsse – und die Fischer starben. Die amerikanische Eliteeinheit versenkte anschließend die Leichen, um Spuren zu verwischen und brach die Mission ab. Kein Abhörgerät, keine Informationen, nur tote Zivilisten.
Dass Nordkorea den Vorfall damals nicht öffentlich machte, ist interessant. Möglicherweise wusste man sehr wohl, dass ein offenes Eingeständnis die USA in die Defensive gezwungen hätte – oder man entschied sich schlicht für Schweigen, um keine Eskalation zu riskieren. So oder so: Die Mission verschwand in den Schubladen, und erst jetzt erfährt die Welt von ihrem kläglichen Ausgang. Wobei man sich fragt, warum diese Informationen gerade jetzt ans Licht der Öffentlichkeit kommen.
