Asyl-Irrsinn in Bayern: Im idyllischen Gunzesried-Säge, eingebettet ins Oberallgäu, brodelt es. Das Bergdorf, gerade mal 79 Seelen stark, soll eine Flüchtlingsunterkunft bekommen – für bis zu 45 Leute und das möglicherweise für fünf Jahre. Die Bürger, die damit überrumpelt wurden und erst kurz vor dem Einzug der sogenannten Flüchtlinge von der Unterkunft erfuhren, setzen sich zur Wehr und haben eine Petition im Bayerischen Landtag eingereicht.
Gunzesried-Säge, ein Ortsteil der Gemeinde Blaichach (rund 5500 Einwohner), liegt auf knapp 900 Metern Höhe in einem Hochtal im Oberallgäu und hat nur 79 Einwohner. Die öffentliche Straße endet hier, nur Alp- und Wanderwege führen weiter hinein ins Alpgebiet, das ein beliebtes Ausflugsziel ist.
Das Dorf ist eine Oase der Ruhe – doch nun sorgt ein Plan des Landratsamts für Zündstoff: Der Heubethof, einst Herberge für Wanderer und Gruppen, soll eine Flüchtlingsunterkunft für bis zu 45 Menschen werden. Die neuen Bewohner sollen angeblich sorgfältig ausgewählt werden – ein bis zwei Familien, idealerweise Ukrainer, “die größtenteils mobil sind oder bereits eine Arbeitsstelle haben”, sollen aus anderen Unterkünften umgesiedelt werden. Dass in einer Unterkunft für 45 Personen nur ein bis zwei Familien untergebracht werden, dürfte wohl ziemlich unrealistisch sein.
Bei den Anwohnern ist die Empörung groß: Sie haben eine Petition mit über 700 Unterschriften gegen die Pläne beim Bayerischen Landtag eingereicht. Sie prangern die fehlende Infrastruktur und schlechte Bedingungen für eine Integration an. Das nächste Dorf, Gunzesried, ist fast vier Kilometer weg. Dort gibt es zwar einen Dorfladen, aber keine Ärzte, keine Schulen oder Kindergärten. Diese, ebenso wie Supermärkte, gibt es erst im acht Kilometer entfernten Blaichach. Busse fahren nur wenige Male am Tag. Zudem liegt der Heubethof mitten im Wanderparadies – Gäste könnten wegbleiben, wenn das Dorf plötzlich zum Asyl-Hotspot wird.
Der Gemeinderat steht hinter den Bürgern. Das Landratsamt sieht das anders und betont die Notwendigkeit der Unterkunft – man verweist auf fehlende Alternativen und den Zuweisungsdruck durch den Bund. Die Unterbringungssituation von “Geflüchteten” sei trotz rückläufiger Zahlen immer noch angespannt und viele Asylbewerber hätten monatelang in großen Zelten auf eine Umverteilung warten müssen, so die Argumentation.
Der Blaichacher Gemeinderat hatte im Frühjahr 2024 aufgrund fehlender Alternativen einer Nutzung des Heubethofs für fünf Jahre zugestimmt. Der Vertrag wurde im November unterschrieben. Das Landratsamt hielt es jedoch nicht für nötig, die Bürger zu informieren. “Uns wurde aber mitgeteilt, dass die Information über die Flüchtlingsaufnahme erst zwei bis vier Wochen vor Bezug publik gemacht werden sollte”, erklärte Blaichachs Bürgermeister Christof Endreß (CSU). Mitte März wurden die Dorfbewohner vor vollendete Tatsachen gestellt und gründeten aufgrund dessen die Bürgerinitiative, die die Petition aufgesetzt hat. An diesem Wochenende sollten bereits die ersten Migranten einziehen.
Die bittere Wahrheit ist, dass die Sorgen und Bedürfnisse der Bürger keine Rolle spielen. Asylbewerber und -forderer haben Vorrang, und die Einheimischen stehen wieder mal im Regen. Und ein Ende der irrsinnigen Migrationspolitik ist nach wie vor nicht in Sicht.