Vom Westen finanzierte und ausgerüstete islamistische Milizen haben in einer neuen Offensive die Kontrolle über große Teile von Aleppo übernommen. Auch die Kurdenmilizen nutzen das Machtvakuum. Der Bürgerkrieg in Syrien flammt wieder auf – auch dank der anhaltenden westlichen Unterstützung für die sogenannten „Rebellen“, die jedoch nichts weiter als gefährliche Islamisten und Dschihadisten sind.
Es ist eine bittere Ironie der Geschichte: Ausgerechnet jetzt, wo der Westen seinen Blick gebannt auf Gaza richtet, erobern islamistische Milizen die zweitgrößte Stadt Syriens zurück. In einer überraschenden Blitzoffensive ist es Al-Kaida-nahen Kämpfern gelungen, weite Teile Aleppos unter ihre Kontrolle zu bringen – jener Stadt, die Assad 2016 unter massiven russischen Bombardements „befreit“ hatte.
Die Bilder, die uns aus der Stadt erreichen, sprechen eine deutliche Sprache: Bärtige Männer schwenken schwarze Fahnen auf dem zentralen Saadallah al-Jabiri Platz, während sie „Allahu Akbar“ skandieren. Die syrische Armee? Wie vom Erdboden verschluckt. Assads Truppen haben sich sang- und klanglos aus der Stadt zurückgezogen, nur im Nordosten halten sich noch vereinzelte Regierungseinheiten und iranische Milizen.
Das Regime in Damaskus versucht natürlich, die Niederlage kleinzureden. Man spricht von „temporären taktischen Rückzügen“ und „bevorstehenden Gegenoffensiven“. Doch die Realität sieht anders aus: Die Islamisten der „Hayat Tahrir al-Sham“ – wie sich Al-Kaidas syrischer Ableger heute nennt – kontrollieren bereits das historische Zentrum samt der mittelalterlichen Zitadelle.
Moskau, Assads wichtigster Verbündeter, hat bereits reagiert und Luftangriffe auf Stellungen der Islamistenmilizen geflogen. Der Kreml verspricht weitere militärische Unterstützung binnen 72 Stunden. Doch ob das reicht? Die von der Türkei und dem Westen unterstützten Islamisten haben sich gut vorbereitet und operieren unter dem Deckmantel einer neu geschaffenen „Militärischen Operationsführung“.
Besonders pikant: Während der Flughafen Aleppos geschlossen wurde und alle Zufahrtsstraßen gesperrt sind, nutzen auch kurdische YPG-Milizen das entstandene Machtvakuum. Sie haben ihre Kontrolle auf weitere Stadtteile ausgedehnt – ausgerechnet jene Kurden, die jahrelang vom Westen im Kampf gegen den IS unterstützt wurden.
Was wir hier erleben, ist mehr als nur ein lokaler Aufstand. Es ist das dramatische Wiederaufflammen eines Bürgerkriegs, der seit 2020 auf Sparflamme köchelte und bereits über 300.000 Menschen das Leben kostete. Und es ist eine bittere Lektion darüber, wie fragil vermeintliche Stabilität im Nahen Osten sein kann – selbst wenn sie mit russischen Bomben erkauft wurde. Es scheint der Auftakt zu einem neuen „Islamischen Staat“ (IS) zu sein, mit derselben Vorgeschichte. Der Westen finanziert angebliche „Freiheitskämpfer“ und „Widerstandstruppen“, welche sich dann als blutrünstige Islamisten entpuppen, die Angst und Terror verbreiten und ganze Länder zurück in die islamistische Steinzeit führen.