Polen wehrt sich gegen das von der EU beschlossene Verbrenner-Aus ab 2035: Die Regierung will Rechtsmittel gegen die Vorschriften vor dem obersten EU-Gericht einreichen. Man hofft, dass andere Länder sich dem anschließen. Fakt ist: Die Verbraucher haben die Polen auf ihrer Seite, denn die bleiben den Verbrennern treu.
Die polnische Klima- und Umweltministerin Anna Moskwa hat angekündigt, dass die Regierung in den kommenden Tagen Rechtsmittel vorm obersten EU-Gericht gegen das Aus für Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 einlegen werde. Polen sei nicht nur mit diesem Teil des EU-Klimaschutzprogramms „Fit for 55“ nicht einverstanden, sondern kritisiere auch andere Aspekte. Moskwa gab an, sie hoffe, dass andere Länder sich anschließen werden.
Polen hatte schon Ende März gegen das Verbrenner-Aus votiert; man argumentierte mit Realitätsferne und befürchtete explodierende Preise für Fahrzeuge. Italien, Bulgarien und Rumänien hatten sich enthalten.
Die Verbraucher hat Polen auch in Deutschland auf seiner Seite. Hier wachsen die Absatzmärkte für Benziner und Diesel-Fahrzeuge: „Die große Mehrheit der Neuwagenkäufer greift zu Verbrennern“, stellte jüngst ein Autoexperte der Beratungsgesellschaft EY fest. Die Trendwende zum E-Auto bleibe weiterhin aus. Auch Daten eines Neuwagen-Vergleichsportals belegen das stark steigende Interesse an Verbrennern. Verkaufszahlen für E- und Hybridfahrzeuge sanken dagegen demnach im ersten Quartal 2023 um 19 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres.
Fakt ist, dass E-Autos keineswegs eine umweltfreundliche Alternative darstellen – die Mär von „null Emissionen“ beruht auf der völligen Ignoranz der Herstellung der Fahrzeuge. Das wissen aller Propaganda für die E-Mobilität zum Trotz auch Autofreunde. Hinzu kommt gerade in Deutschland die düstere Prognose für die Energiesicherheit: Strom-Rationierungen für E-Autos sind hier bereits beschlossene Sache. Wer verlässlich mobil sein will, kauft also ganz sicher kein Elektrofahrzeug.