Die radikalen Klima-Chaoten der „Letzten Generation“ wüten auf Sylt. Vier Aktionen starteten sie in den letzten zwei Wochen – so besprühten sie einen Privatjet, die Bar eines Hotels und die Fassade einer Luxusboutique mit oranger Farbe und besetzten einen Golfclub. Die Insulaner sind genervt, die Stimmung ist aufgeheizt. Die Polizei erwischt die Straftäter zwar, lässt sie aber immer wieder laufen. Nun wehrten sich die Sylter und besprühten die selbsternannten Klimaretter kurzerhand ebenfalls mit Farbe.
Seit zwei Wochen steht die Nordseeinsel Sylt im Fokus der „Letzten Generation“. Die Protestaktionen richten sich gegen reiche Menschen. Laut der Gruppierung werde die Klimakatastrophe „in erster Linie von den Reichen“ gemacht, darauf wolle man die Aufmerksamkeit lenken.
Am 6. Juni hatten sich fünf Aktivisten Zugang zum Flughafengelände verschafft, dort einen Privatjet mit oranger Farbe besprüht und sich an den Tragflächen festgeklebt. Sie rollten zudem Transparente aus mit den Aufschriften „Euer Luxus = Unsere Dürre“ und „Euer Luxus = Unsere Ernteausfälle“.
Weiter ging es am 9. 6. mit einer Farbattacke auf das Hotel „Miramar“ in Westerland. Sechs Personen beschmierten die Wände im Foyer sowie in der Bar mit oranger Farbe aus Beuteln und Feuerlöschern. „Wir markieren Orte und Symbole maßlosen Überkonsums“, fabulierte der „Aktivist“ Hendrik Frey in einer Pressemitteilung.
Die nächste Aktion fand am 14. 6. auf dem Golfplatz „Budersand“ statt. Fünf Aktivisten gruben mit Spaten und kleinen Schaufeln den Rasen einer Golfbahn um, streuten Blumensamen aus und pflanzten einen Baum. Die Fahne des Golflochs ersetzten sie durch ein Schild mit der Aufschrift „Naturschutzgebiet“. Zudem breiteten sie ein Banner aus, auf dem „Euer Luxus = Unsere Wasserknappheit“ zu lesen war. Die „Letzte Generation“ vertritt die Ansicht, dass Golfplätze riesige Flächen vereinnahmen und außerdem Unmengen an Ressourcen wie Wasser verschwenden. Gegen gigantische Solarparks, die Böden austrocknen lassen und die Temperaturen erhöhen, haben sie nichts.
Am 16 .6. besprühten sechs Klima-Fanatiker die Fassade eines Luxusgeschäfts mit oranger Farbe. Sie nahmen außerdem noch ein Juweliergeschäft ins Visier, selbst ein Security-Mitarbeiter, der sich ihnen in den Weg stellte, wurde besprüht. Dann klebten sie sich vor dem Laden am Boden fest und präsentierten ihre Plakate, unter anderem eines mit der Aufschrift „Für wen machen Sie Politik, Kanzler Scholz?“. Doch plötzlich griff ein Laden-Mitarbeiter selbst zur Spraydose und besprühte die Randalierer mit grüner Farbe. Vor einem anderen Geschäft versuchte eine Mitarbeiterin, einem Aktivisten den Feuerlöscher mit der orangen Farbe wegzunehmen. Mit Widerstand und Vergeltung hatten die Störer sicherlich nicht gerechnet.
Es ist wenig verwunderlich, dass die Sylter genervt reagieren: Die Polizei nimmt die Chaoten zwar fest, lässt sie jedoch immer wieder laufen. Staatsanwalt Bernd Winterfeldt erklärte:“ Die Voraussetzungen für eine Untersuchungshaft liegen nach Prüfung der zuständigen Staatsanwaltschaft nicht vor. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die Personen wieder entlassen und auf das Festland begleitet.“ Mit der Bahn sind sie dann schnell wieder zurück. In WhatsApp-Gruppen der Sylter wird mittlerweile dazu aufgerufen sich selbst zur Wehr zu setzen, denn: „Der Staat ist anscheinend nicht mehr in der Lage, seine Bürger und deren Eigentum zu schützen.“
Sollten die Klimakleber ihre Aktionen auf Sylt fortsetzen, könnte die Situation wohl irgendwann eskalieren. Ist Klimaprotest ein Freibrief für Straftaten? Der Gedanke könnte sich aufdrängen.