„Der teilweise ausgetrocknete Ellershäuser See“ darf für die Tagesschau die dramatischen Folgen von „Trockenheit und Klimawandel“ für unser Ökosystem verdeutlichen. Dumm nur, dass dieser vermeintlich durch die Klimakatastrophe ausgetrocknete See in Wahrheit im Herbst 2021 im Rahmen von Sanierungsarbeitungen trockengelegt wurde. Mittlerweile füllt er sich wieder mit Wasser – und das wegen ergiebiger Niederschläge sogar viel schneller als erwartet.
Bei der Tagesschau tat man sich offenbar schwer dabei, die passende Bebilderung für eine herbeigeschriebene Dürre-Katastrophe zu finden: Man griff auf ein Bild eines Sees aus Unterfranken zurück, der wegen Sanierungsarbeiten im Herbst 2021 trockengelegt wurde – vergaß allerdings, diese Tatsache bei der Bildbeschreibung zu erwähnen. So erweckt man den Eindruck, der See wäre infolge eines rasch voranschreitenden Klimawandels ausgetrocknet. Ein Missgeschick – oder doch bewusste Irreführung? Das Beklagen einer fiktiven Dürrekatastrophe scheint im deutschen Mainstream immerhin zur Tradition zu werden.
Der „teilweise ausgetrocknete Ellershäuser See“, so der Bildtitel bei der Tagesschau, heißt eigentlich Ellertshäuser See und wurde im November 2021 beinahe vollständig trockengelegt, um technische Anlagen zu überholen und sanierungsbedürfte Auslassleitungen zu erneuern.
Tatsächlich wurden gerade erst gute Neuigkeiten bezüglich des bis zu 16 Meter tiefen Sees im Landkreis Schweinfurt publik: Der See füllt sich nach Vollendung der Arbeiten wieder mit Wasser – und das schneller als erwartet. So teilte ein Behördensprecher laut des Portals „inFranken.de“ mit: „Das Aufstauen kam sehr gut voran. Die Niederschläge im Einzugsbereich des Ellertshäuser Sees waren sehr ergiebig. Der Grundsee konnte bereits vollständig aufgestaut werden.“ Schon diesen Sommer kann der See wieder zum Baden genutzt werden.