Während die Schulmedizin symptomorientiert arbeitet und sich auf erkrankte Körperteile oder Organe konzentriert, stellen ganzheitliche Ansätze den gesamten Menschen in den Mittelpunkt und behandeln gesundheitliche Beeinträchtigungen ursachenorientiert und unter Berücksichtigung verschiedenster Faktoren und Einflüsse. Das findet bei den Menschen immer mehr Anklang – nicht zuletzt, weil sich aus dieser Betrachtungsweise auch neue Möglichkeiten der Krankheitsprävention ergeben. Wer in Österreich auf alternativ- und komplementärmedizinische Heilverfahren setzen möchte, muss allerdings tief in die eigene Tasche greifen. Die MFG möchte hier Abhilfe schaffen.
Im Folgenden lesen Sie die Pressemitteilung der MFG Oberösterreich:
Die Zulassung ganzheitlicher Heilmethoden würde nicht nur unser Gesundheitssystem spürbar entlasten
MFG: „Ein wichtiger Schritt, der sowohl Patienten als auch dem Gesundheitssystem gut täte“
Alternative Heil-, Behandlungs- und Präventionsmethoden haben es trotz des Heißlaufens des klassischen Gesundheitssystems nach wie vor schwer in Österreich. „Dabei könnten damit viele Bereiche spürbar entlastet werden“, sagt MFG-Gesundheitssprecherin LAbg. Dagmar Häusler, BSc., MFG-Österreich Bundesparteiobmann-Stv.. Auch für die Patienten würde der Kostendruck sinken. Konkret nennt Häusler die präventiven Bereiche der Lebens- und Sozialberatung. Sie verweist dabei auf Deutschland, wo die Kosten für bestimmte alternative Behandlungsmethoden übernommen werden. Es brauche mehr denn je eine breite Diskussion und danach eine Festlegung der Parameter. MFG bereitet aktuell einen Antrag an den Oö. Landtag vor, um den Stein ins Rollen zu bringen.
Es wäre eine große Chance, wenn man sich endlich gegenüber den komplementär- und alternativmedizinischen Heilverfahren und -möglichkeiten öffnen würde, freilich unter klar definierten Regeln. Die Alternativmedizin existiert, sie wird von immer mehr Menschen in Anspruch genommen. Umso mehr braucht es angesichts unseres kollabierenden Gesundheitssystems eine Einbindung dieses Bereichs. Diese Entwicklung lässt sich auch nicht mehr wegleugnen oder wegdiskutieren. Auch die Anzahl der klassischen Ärzte, die Komplementär- und Alternativmedizin anbieten, ist im Steigen begriffen. Die Behandlungskosten müssen aber die Patienten größtenteils nach wie vor selbst übernehmen. Häusler: „Dieses Pardoxon passt einfach nicht mehr in die heutige Zeit.“
“Eine Anerkennung dieser Heilmethoden in der Abrechnung der Sozialversicherung würde es den Menschen ermöglichen, alternative Behandlungsmethoden in Anspruch nehmen zu können, ohne dafür zusätzliche Kosten tragen zu müssen.
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„Wir brauchen eine Wahlfreiheit, die auch den finanziellen Aspekt in Betracht zieht“, sagt Dagmar Häusler. Es könne nicht sein, dass Patienten, die auf alternative Heilmethoden setzen und damit gleichzeitig das völlig überhitzte Gesundheitssystem entlasten, auch noch bestraft werden. Hier muss der Gesetzgeber die finanziellen Rahmenbedingungen schaffen. Speziell im präventiven Bereich könnte man sehr vieles erreichen, wenn man an Lebens- und Sozialberatung denkt. Diese Berufsgruppen sind nach wie vor nicht in unser Gesundheitswesen integriert.
Wichtig ist zudem, die entsprechende Bewusstseinsbildung zu fordern und zu fördern. MFG schlägt daher zusätzlich vor, ein Maßnahmenpaket auf den Weg zu bringen, das u.a. die Verankerung ganzheitlicher Heilmethoden in sämtlichen einschlägigen Ausbildungen vorsieht, die Fortbildung in diesem Bereich fördert und Maßnahmen zur Sensibilisierung und Aufklärung der Öffentlichkeit beinhaltet.
Insgesamt gesehen würde die Anerkennung ganzheitlicher Heilmethoden in der Abrechnung der Sozialversicherung dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung in Österreich zu verbessern und den Menschen mehr Wahlmöglichkeiten und Kontrolle über ihre Gesundheit zu geben und sie gleichzeitig finanziell entlasten. Kurzum: Es gäbe eigentlich nur Gewinner.