Wenn man denkt, man hat die dümmsten Geschichten hinsichtlich der aktuell explodierenden Fälle plötzlich und unerwarteter schwerer Erkrankungen und Todesfälle bereits gelesen, kommen folgsame Systemmedien und setzen noch eins drauf. Eine starke Zunahme von Krebsfällen im Hals- und Rachenraum wäre auf Oralsex zurückzuführen.
Das britische Medium „Independent“ berichtete am 28. April, dass „Experten“ einen epidemieartigen Anstieg von Krebsfällen im Hals- und Rachenraum auf zu viel Oralsex zurückführen würden. Der Grund wäre die Verbreitung von Humanen Papillomviren (HPV). An der Stelle könnte man bereits zwei Gedanken haben: Erstens, was mag mit dem Immunsystem der Menschen nur geschehen sein, dass diese an sich weit verbreiteten Viren auf einmal so gefährlich werden. Zweitens, will die Pharmaindustrie eventuell ihre umstrittene HPV-Impfung stärker vermarkten?
Der Anstieg wäre besonders bei den Oropharynxkarzinomen zu verzeichnen, welche den hinteren Teil des Rachens und die Mandeln betreffen. Dies erklärte Dr. Hisham Mehanna von der Universität Birmingham. Diese Viren würden vor allem durch Oralverkehr übertragen. Speziell, wer mehrere Sexualpartner für diese Praxis habe, müsse mit einem stark erhöhten Risiko rechnen. Das Medium bezieht sich auf einem Artikel in „The Conversation“, wo Mehanna die Problematik aus seiner Sicht näher ausführt.
Dort wird behauptet, dass diese spezielle Krebsart hauptsächlich auf HPV-Infektionen zurückgeführt werde, die zudem auch der Hauptgrund für Gebärmutterhals-Krebs wären. Wer zeitlebens mit mindestens sechs Personen Oralverkehr praktiziere, habe statistisch ein 8,5-fach höheres Risiko auf eine entsprechende Krebserkrankung. Natürlich wird auch vehement Werbung für die Impfung gemacht – speziell Jugendliche sollen diese Behandlung mehrfach über sich ergehen lassen. Das wird inzwischen nicht nur für Mädchen, sondern auch für Jungen empfohlen („geschlechtsneutrale Impfpolitik“). Zyniker könnten nun denken, dass durch eine flächendeckende HPV-Impfung für Jungen statistisch erwiesen wäre, dass in Folge viel weniger Gebärmutterhalskrebs bei Geimpften auftritt.
Die vorherrschende Theorie ist, dass die meisten von uns HPV-Infektionen bekommen und sie vollständig beseitigen können. Eine kleine Anzahl von Menschen ist jedoch nicht in der Lage, die Infektion loszuwerden, möglicherweise aufgrund eines Defekts in einem bestimmten Aspekt ihres Immunsystems. Bei diesen Patienten kann sich das Virus kontinuierlich replizieren und integriert sich im Laufe der Zeit an zufälligen Positionen in die DNA des Wirts, von denen einige dazu führen können, dass die Wirtszellen krebsartig werden.
The Conversation
Angenommen, es gäbe seit 2021 eine Problematik, welche dazu führt, dass die Immunsysteme vieler Menschen stark geschwächt sind, würde dies erklären, weshalb mehr und mehr Menschen aufgrund von HPV-Infektionen an Krebs erkranken. Oralverkehr ist dann wohl eher nicht zwingend das größte Problem, welches das Erkrankungsrisiko erhöht.
Ob eine Impfung das Allheilmittel darstellt, ist außerdem fraglich. Es gibt mittlerweile mehrere Studien, die belegen sollen, dass die HPV-Impfung das Risiko für manche Krebsarten erhöht (gegen andere soll sie hingegen durchaus Wirkung gezeigt haben).