Die Entscheidung der deutschen Bundesregierung, die letzten verbliebenen Atomkraftwerke endgültig herunterzufahren und unbrauchbar zu machen, kommt die Menschen teuer zu stehen. In manchen Gegenden gehen die Strompreise bereits durch die Decke.
Nachdem bereits viele Grundversorger ihre Strompreise massivst erhöhten, zieht der Marktführer Eon nun nach. Laut einem Bericht erhöht sich der Bruttopreis um rund 45 Prozent auf 49,44 Cent pro Kilowattstunde. Für einen Durchschnittshaushalt mit 4.000 Kilowattstunden Strom an jährlichem Verbrauch heißt dies, dass für die Elektrizität nun ab Juni 2.125 Euro bezahlt werden müssen – anstatt wie bisher rund 1.465 Euro. 660 Euro pro Jahr mehr, das sind 55 Euro pro Monat. Für nicht wenige Haushalte bedeutet dies, den Gürtel enger schnallen zu müssen.
Bei Eon rechtfertigt man diese Preiserhöhung mit den höheren Einkaufskosten, die aus der Energiekrise (auch wegen des Krieges in der Ukraine und den Sanktionen gegen Russland) resultieren. Das von der Bundesregierung durchgesetzte Atomkraft-Aus, mit dem noch weniger günstiger Strom produziert wird, verschlimmert die Lage deutlich. Der ohnehin schon teure Strom wird damit noch teurer und dürfte neben den privaten Haushalten auch den Unternehmen weiteren Schaden zufügen.
Ein Industriestaat wie Deutschland kann sich in puncto Energieversorgung nicht auf unzuverlässige Energiequellen wie Wind und Sonne verlassen. Und das günstige Pipelinegas zur Stromproduktion ist aus politischen Gründen Geschichte. Doch damit wird auch Deutschland als Industriestandort zunehmend uninteressant. Von den finanziellen Belastungen für die Bürger ganz zu schweigen.