Die chinesischen Einkreisungsübungen rund um Taiwan sowie die verschärfte Rhetorik Pekings lassen die Befürchtung um eine baldige Invasion der Insel durch die Volksbefreiungsarmee wachsen. Teipeh warnt bereits vor einer möglichen Eskalation.
Die aktuellen Schlagzeilen rund um den Taiwan-Konflikt sind alles andere als hoffnungsvoll. So berichtet beispielsweise der konservative Sender „Fox News“ davon, dass ein „chinesischer Fehltritt“ zu einem „unkontrollierbaren“ Ausbruch eines Weltkriegs führen könne. Der liberale US-Sender „CNN“ berichtet darüber, dass die aktuellen chinesischen Militärübungen eine Kriegsvorbereitung gegenüber Taiwan seien. „ABC News“ verbreitet zudem die Meldung aus Peking, dass Chinas Militär „bereit zum Kampf“ sei.
Das sind Meldungen, die beunruhigen. Denn die aufgeheizte Stimmung rund um Taiwan könnte angesichts der starken militärischen Präsenz Chinas rund um die selbstverwaltete Insel eskalieren. Eine Fehlentscheidung, ein „versehentlich“ abgeschossenes Flugzeug – und dies könnte der Funke sein, der das Pulverfass explodieren lässt. Immerhin hat die chinesische Volksbefreiungsarmee bei den Übungen gezielte Angriffe auf taiwanesische Stellungen geübt.
Es ist anzunehmen, dass die chinesische Marine zuerst eine völlige Blockade der Insel durchführt, so dass weder zur See noch mittels Flugzeugen jemand Taiwan verlassen oder betreten kann. Der nächste Schritt wäre dann die sukzessive Zerstörung der militärischen Infrastruktur auf der selbstverwalteten Insel sowie die Aktivierung von „Schläferzellen“ in Taiwan selbst. Die von dem Staatssender CCTV verbreitete Simulation eines allumfassenden Angriffs auf die Insel dürfte hierbei vor allem ein Teil der psychologischen Kriegsführung sein, zumal ein solcher Angriff für die Volksbefreiungsarmee sehr verlustreich wäre.