Sollte Peking sich tatsächlich zu einer Invasion in Taiwan entschließen, würde dies sehr wahrscheinlich auch eine nordkoreanische Invasion in den Süden auslösen, so ein Bericht. Ein großer Ostasienkrieg wäre also die Folge solcher Entwicklungen.
Ein Bericht des „Center for a New American Security“ (CNAS) warnt davor, dass Nordkorea einen möglichen Einmarsch der chinesischen Kommunisten in Taiwan als Chance nutzen könnte, um selbst einen Angriff auf Südkorea zu starten. Um diese Bedrohung abzuwehren, sollten die USA Südkorea dabei unterstützen, sich besser in bilaterale und minilaterale Abkommen einzubinden. Diese Denkfabrik gilt als besonderer Scharfmacher in Bezug auf die US-Außenpolitik und hat enge Verbindungen zum militärisch-industriellen Komplex der Vereinigten Staaten sowie zu den interventionistischen Kräften in Washington.
Der Bericht betont, dass China das einzige Land sei, das die Absicht und die Macht hat, die regionale und globale Ordnung umzugestalten. Südkorea befürchtet, dass die Aggression der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) gegenüber Taiwan und anderen Mächten im Indopazifik zu einer zunehmenden Destabilisierung führen könnte. Sollte die Volksbefreiungsarmee in Taiwan einmarschieren und die USA in den Konflikt hineinziehen, könnte Nordkorea die Ablenkung nutzen und einen Angriff auf Südkorea starten. Dies wäre der Beginn eines großen Ostasienkrieges mit verheerenden globalen Auswirkungen.
Der Bericht fordert die USA auf, Südkorea in multilaterale Institutionen einzubinden, um die regionale Sicherheit zu verbessern. Trotz der Bedrohung durch Nordkorea gebe es viele Möglichkeiten, die Zusammenarbeit zu verstärken und die Sicherheit in der Region zu erhöhen. Die USA sollten die Bestrebungen Seouls unterstützen, enger mit den großen Demokratien zusammenzuarbeiten, um ihre Verteidigungsfähigkeiten zu verbessern. Washington sollte auch nach Möglichkeiten suchen, in multilateralen Institutionen zusammenzuarbeiten, insbesondere dort, wo traditionelle Prozesse blockiert sind.