Die Zahl der illegalen Migranten, die über die zentrale Mittelmeerroute nach Europa gelangen, hat sich in den ersten beiden Monaten dieses Jahres mehr als verdoppelt. Sie avanciert nun zur Hauptroute nach Europa, Meloni als italienische Premierministerin scheint nicht abzuschrecken.
Wie aktuelle Daten der europäischen Grenzschutzagentur Frontex zeigen, steigt die Zahl der illegalen Grenzübertritte insbesondere im zentralen Mittelmeerraum deutlich an. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres wurden dort insgesamt 11.951 illegale Zuwanderer aufgegriffen, was einem Plus von 118 Prozent gegenüber demselben Vorjahreszeitraum entspricht. Auch im östlichen Mittelmeerraum nahm die Zahl der Aufgriffe zu – und zwar um 6 Prozent auf 3.981 Personen.
Eine weitere Hauptroute, jene über den westlichen Balkan, verzeichnete hingegen mit 8.394 Aufgriffen (-28 Prozent) einen etwas stärkeren Rückgang. Auch die westliche Mittelmeerroute nach Spanien (1.099 Aufgriffe, -38 Prozent) und die westafrikanische Route auf die Kanaren (1.771 Aufgriffe, -68 Prozent) zeigten eine Reduktion der Aufgriffe. Es ist davon auszugehen, dass die marokkanischen Behörden etwas stärker durchgreifen, da sich die Beziehungen des nordafrikanischen Königreichs mit der Europäischen Union wieder verbessern. Mit insgesamt 28.130 Aufgriffen liegen die Ankunftszahlen in etwa im selben Bereich wie im Vorjahreszeitraum.
Interessant ist jedoch der Umstand, dass trotz der italienischen Mitte-Rechts-Regierung unter Premierministerin Meloni, die einen strikteren Kurs gegen die illegale Zuwanderung verfolgt, die Ankunftszahlen gerade dort in die Höhe schießen. Es scheint also keinen Abschreckungseffekt für die illegalen Zuwanderer und die Menschenschlepper zu geben.