Erschreckend: An nur einem Wochenende verloren in Deutschland zwei Frauen und eine Jugendliche ihr Leben durch ein Gewaltverbrechen. In Freudenberg (NRW) wurde die Leiche einer Zwölfjährigen gefunden, in Lichtenfels (Bayern) fanden Passanten die Mitarbeiterin eines Blumenladens tot auf und in Nürnberg (Bayern) lag eine junge Frau nach einem Streit leblos in einer Wohnung.
Gerade erst starben bei einem Amoklauf bei den Zeugen Jehovas in Hamburg acht Menschen, nun wird Deutschland von mehreren Schreckensmeldungen über Gewaltverbrechen gegen Mädchen bzw. Frauen erschüttert: Eine 12-, eine 19- und eine 50-Jährige wurden in den letzten Tagen in verschiedenen Teilen des Landes tot aufgefunden.
Am Samstagabend war die zwölfjährige Luise aus dem nordrhein-westfälischen Freudenberg zunächst als vermisst gemeldet worden, da sie nach dem Besuch bei einer Freundin nicht zu Hause ankam und telefonisch nicht mehr erreichbar war. Der kürzeste Heimweg führte durch ein Waldstück. Bei der groß angelegten Suche nach der Vermissten fand die Polizei am Sonntagmittag einen weiblichen Leichnam im Bereich eines ehemaligen Eisenbahntunnels, der mittlerweile als Radweg genutzt wird. Am Abend teilte die Polizei mit, dass es sich um das vermisste Mädchen handele. Inzwischen steht fest, dass die Jugendliche Opfer eines Verbrechens wurde. Bisher gibt es keine Hinweise auf ein Sexualdelikt, eine für heute angesetzte Obduktion soll weitere Erkenntnisse bringen. Bei der Untersuchung des Fundorts der Leiche gab es zunächst Probleme mit der Zuständigkeit. Da Freudenberg im Süden Nordrhein-Westfalens, an der Grenze zu Rheinland-Pfalz liegt, die Tote aber auf rheinland-pfälzischem Gebiet gefunden wurde, war anfangs unklar, welche Behörde zuständig ist. Bisher wurden keine weiteren Details bekannt.
Am Freitagabend gegen 21 Uhr wurde in Lichtenfels in einem Blumenladen eine 50-jährige Mitarbeiterin tot aufgefunden. Passanten war aufgefallen, dass der Außenbereich des Blumenladens noch aufgebaut und auch die Ladentür nicht versperrt war. Auf dem Boden des Geschäfts fanden sie die Tote. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus und hat eine 30-köpfige Sonderkommission mit dem Namen „Blume“ eingerichtet.
In Nürnberg wurde in der Nacht von Freitag auf Samstag eine 19-jährige Frau getötet. Während eines Streits mit ihrem Lebensgefährten in dessen Wohnung war es zu Handgreiflichkeiten gekommen, an deren Folgen die Frau starb. Der 27-Jährige wurde vor Ort festgenommen, nachdem eine nahe Angehörige die Polizei verständigt hatte. Die Tote hatte Verletzungen im Bereich des Oberkörpers. Der Lebensgefährte sitzt in Untersuchungshaft, die Mordkommission ermittelt.
Ist das die neue Normalität im besten Deutschland aller Zeiten? Die täglichen Meldungen über gewaltsame Übergriffe reißen nicht ab – im Gegenteil, sie scheinen sich immer weiter zu häufen. Wie hoch ist die Dunkelziffer?