„Jetzt wächst die Abschalt-Angst um E-Auto und Wärmepumpe“: So titelte die „Welt“ am gestrigen Montag einen Artikel hinter der Bezahlschranke, der wieder einmal belegt, dass „Verschwörungstheoretiker“ heutzutage in Wahrheit nichts anderes sind als Realisten. Lange wurde gewarnt, dass die „Energiewende“ die Energiesicherheit, die die Deutschen so lange als selbstverständlich betrachtet haben, zu Grabe tragen wird, und lange wurde vor Rationierungen und scharfen Kontroll- und Steuerungsmaßnahmen als Folge gewarnt. Nun ist der Zeitpunkt da: Die Menschen werden wach – und die grüne Agenda kollabiert.
Anlass für besagten „Welt“-Artikel ist der Widerstand aus der Wirtschaft gegen die geplante Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes. Diese soll Netzbetreibern die Erlaubnis erteilen, die Stromversorgung von Wärmepumpen, privaten E-Autos und Batteriespeichern zeitlich unbegrenzt zu drosseln. Wir berichteten bereits im Januar, dass der Chef der Bundesnetzagentur, Habeck-Kumpel Klaus Müller, diese Eingriffe wegen einer drohenden Überlastung des Stromnetzes explizit befürwortete. “Wenn weiter sehr viele neue Wärmepumpen und Ladestationen installiert werden, dann sind Überlastungsprobleme und lokale Stromausfälle im Verteilnetz zu befürchten, falls wir nicht handeln”, sagte Müller damals – und bestätigte damit sämtliche sogenannte Verschwörungstheorien, die dieses Scheitern der grünen Wende lange zuvor vorausgesagt hatten.
Panik in Automobil- und Heizungsindustrie
Die Bundesregierung will die rechtliche Grundlage für das von Müller geforderte Eingreifen nun schaffen – und das, während absurderweise die Propaganda für E-Mobilität und Wärmepumpen wegen einer drohenden Klima-Apokalypse lustig weitergeht. Die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, in genau das zu investieren, was in der Folge ganz problemlos abgeschaltet werden kann: Ein E-Auto wird somit in den Köpfen der Menschen zum letzten Schritt zu keinem Auto, eine Wärmepumpe zum letzten Schritt zu keiner Heizung. Die Zeiten, in denen solch brisante Gesetzesänderungen vorgenommen werden können, ohne dass die Bürger es registrieren und daraus eigene Schlüsse ziehen, sind jedoch glücklicherweise vorbei – und nun fürchten die betroffenen Wirtschaftszweige, die sich der grünen Agenda stets so brav unterworfen haben, um ihre Zukunft.
Es sind also nicht nur Verbraucherschützer, die gegen den Regierungsplan protestieren, sondern vor allem auch die Auto- und die Heizungsindustrie: Ein breites Bündnis aus den Bundesverbänden der Verbraucherzentralen (vzbv), der Automobilindustrie (VDA), der Wärmepumpen-Branche (BWP) und der Neuen Energieanbieter (bne) hat Klaus Müller jetzt mit einem offenen Brief bedacht, in dem die geplante Änderung des Paragrafen 14a Energiewirtschaftsgesetz als Gefährdung für die Grundlagen der Energiewende beschrieben wird. Immerhin soll die Energiewende durch einen forcierten Umstieg auf „grünen“ Strom vorangetrieben werden – doch jeder Anreiz für Verbraucher, so bedeutende Bereiche ihres Lebens wie Heizen und Mobilität zu elektrifizieren, wird durch die angekündigten Rationierungen zunichte gemacht. Im Brief liest man entsprechend: „Haushalte mit E-Autos und Wärmepumpen wären mit erheblichen Unsicherheiten konfrontiert. Eine wichtige Voraussetzung für den Einbau von Wärmepumpen und Wallboxen wäre nicht mehr gegeben.“
Energiewende gescheitert
Die pseudo-grünen Alternativen sind ohnehin deutlich teurer als ihre lang bewährten, „dreckigen“ Konkurrenten – und kommen dabei schon mit genügend „Unsicherheiten“. Wärmepumpen sind in unzureichend gedämmten Häusern nutzlos und dank der immensen Stromkosten der erste Schritt in den finanziellen Ruin, während E-Autos bei Reichweite und Zuverlässigkeit nach wie vor den Verbrennern hinterherhinken. Die Politik musste also sowieso schon in den Markt eingreifen, um dennoch einen „Wechsel“ auf diese Technologien zu initiieren, und tat dies durch Subventionierungen – nur um jetzt den Bürgern aufzuzeigen, dass ihre Steuergelder vorhersehbarerweise für eine Lenkung in eine völlig falsche Richtung missbraucht wurden. Die faktische Ankündigung von Stromrationierungen sorgt nicht nur dafür, dass Bürger endgültig vom Wechsel auf E-Autos und Wärmepumpen absehen – sie lässt die Regierung, insbesondere die Grünen, auch wieder einmal in einem so schlechten Licht dastehen, dass man sich fragen muss, wie eine solche Bande von ideologiebesoffenen Realitätsverweigerern jemals die 5%-Hürde nehmen konnte.
Im offenen Brief an Klaus Müller finden sich Forderungen, den „Notfall zu verhindern“, anstatt zeitlich unbegrenzte Abregelungen für private Haushalte in Aussicht zu stellen. Sinnvolle Lösungen, die die Tragweite des Problems abbilden, bietet man nicht. Tatsächlich werden auch Zweifel an der Umsetzbarkeit der Regierungspläne laut, denn die umstrittenen „smart meter“ sind in Deutschland bislang kaum im Einsatz – wobei es auch bleiben sollte, denn sie machen Abdrosselungen für Netzbetreiber zum Kinderspiel. Die Ursachen der Energiekrise erwähnte man im Brief offenkundig nicht – wo kämen wir denn hin, wenn selbst von Nutznießern grüner Wahnideen auf politisches Versagen hingewiesen werden würde? Die weitere Abschaltung der vormals sicheren Energieversorgung kritisiert man hier lieber nicht.
Netzbetreiber schlagen weiterhin Alarm
Während in der Industrie um das „Verbrauchervertrauen“ – auf Deutsch: die sicher geglaubten Umsätze – gebangt wird, erreichte Staatssekretär Patrick Graichen im Wirtschaftsministerium ein Schreiben von 30 Stromnetzbetreibern und Stadtwerken, in dem ein deutlich zu ehrgeiziges „Ambitionsniveau der Regierung“ bemängelt wird: „Sie zeigten sich nicht in der Lage, mit dem Aufkommen von E-Autos und dem damit wachsenden Ladebedarf in der Infrastruktur mitzuhalten“, berichtet die „Welt“.
Das Totalversagen der grünen Ideologien kann kaum mehr offensichtlicher werden: Die Angst jener Industriezweige, die als Profiteure der Öko-Agenda gelten können, darf demnach als gutes Zeichen gewertet werden. Es wird allerdings an den oft allzu leidensfähigen und bequemen deutschen Bürgern liegen, der fehlgeleiteten Politik endgültig Einhalt zu gebieten.