Auch wenn Peking nicht glücklich über die russische Invasion in der Ukraine ist, so ändert dies nichts an der strategischen Allianz mit Russland: Das Ziel, einen Block zur Eindämmung der US-Hegemonie zu bilden, bleibt bestehen. Deshalb führen beide Staaten auch weiterhin gemeinsame Marineübungen durch.
Russlands Einmarsch in die Ukraine hat in Peking zwar zu etwas Unmut geführt, doch das Ziel, einen globalen Block zur Eindämmung der US-Hegemonie zu bilden, wird davon nicht beeinträchtigt. Dies zeigt sich nicht nur in der Weigerung Chinas, die westlichen Sanktionen gegen Russland mitzutragen, sondern auch in der anhaltenden militärischen Kooperation zwischen den beiden Ländern. Unter anderem auch durch gemeinsame Militärübungen.
Eine davon sind die großangelegten Marineübungen im Ostchinesischen Meer, die vom 21. bis zum 27. Dezember stattfinden werden. Laut dem russischen Verteidigungsministerium sollen diese die Kooperation der beiden Flotten stärken, sowie Frieden und Stabilität in der asiatisch-pazifischen Region sichern. Das Ministerium teilte zudem mit, dass der Raketenkreuzer Warjag, der Zerstörer Marschall Schaposchnikow und zwei Korvetten der russischen Pazifikflotte ab Mittwoch an Manövern im Ostchinesischen Meer teilnehmen werden.
„Das Ministerium sagte, die chinesische Marine plane, mehrere Überwasser-Kriegsschiffe und ein U-Boot für die Übung einzusetzen“, so ein Bericht. Russische und chinesische Kampfflugzeuge werden ebenfalls an den Übungen teilnehmen. Große Gruppen von Kriegsschiffen wurden demnach auf dem Weg zu den Übungen beobachtet, wobei eine Abteilung der russischen Pazifikflotte den fernöstlichen Hafen von Wladiwostok verlassen hat.
Seitens der chinesischen Marine werden mindestens neun Kriegsschiffe, darunter der neue Flugzeugträger Liaoning, an dieser Marineübung teilnehmen. Laut der „South China Morning Post“ wird der Flugzeugträger von zwei Zerstörern, einer Fregatte und einem Versorgungsschiff begleitet. Es ist anzunehmen, dass auch mehrere U-Boote an der Übung teilnehmen, da neben Raketentests die Bekämpfung von U-Booten auf dem Plan steht.
Wie man es auch dreht und wendet: China und Russland arbeiten weiterhin eng zusammen, egal wie stark der diplomatische Druck Washingtons auch ist. Moskau, welches in den letzten Jahrzehnten immer wieder versucht hat, sich mit dem US-geführten Westen zu versöhnen und stets abgewiesen wurde, ist so in die Arme Pekings getrieben worden. Die ständige NATO-Expansion in Osteuropa und die westlichen Einmischungen in Ländern wie Georgien und der Ukraine sorgten schlussendlich für ein Ende der russischen Ambitionen einer Annäherung an den Westen – und für die Etablierung eines chinesisch-russischen Bündnisses.