Pakistan befindet sich in einer veritablen Energiekrise. Über den Winter werden die privaten Haushalte nur sporadisch Erdgas erhalten. Die Europäer haben die LNG-Märkte leergekauft, so dass Pakistan und andere Länder nicht mehr genug davon erhielten. Auch die Wirtschaftskrise in Pakistan wird so verschärft, was den Migrationsdruck drastisch erhöhen könnte.
Pakistan ist eines der bevölkerungsreichsten Länder der Welt und sieht sich angesichts der stark gestiegenen Preise für Erdgas und Kohle mit einer veritablen Energiekrise konfrontiert. Das Ölministerium des Landes teilte dem Parlament nun mit, dass die privaten Haushalte den Winter über nur drei Mal täglich für kurze Zeit Erdgas zum Kochen erhalten werden. Das heißt: drei Stunden am Morgen, zwei Stunden am Mittag und drei Stunden am Abend, so ein pakistanischer Medienbericht.
Im April führten die steigenden Preise für Flüssiggas und Kohle auf den internationalen Märkten bereits dazu, dass Pakistan die Stromversorgung von Haushalten und Industrie einschränken musste. Das Land, das sich in einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise befindet, konnte es sich einfach nicht mehr leisten, mehr der teuren fossilen Brennstoffe zu kaufen. Nicht nur, dass die europäischen Käufer die Preise massivst in die Höhe trieben, auch haben sie den asiatischen Ländern das meiste Flüssiggas einfach weggekauft. Neben Pakistan haben auch Indien und Bangladesch deshalb auf Käufe verzichten müssen.
Die Energiekrise verschärft nun auch die Wirtschaftskrise in Pakistan und könnte dazu führen, den Migrationsdruck drastisch zu erhöhen. Je schwieriger die wirtschaftliche Lage für die Menschen wird, desto mehr werden ihr Glück im Ausland suchen. Damit ist zu erwarten, dass sich bald schon deutlich mehr der rund 221 Millionen Pakistanis auf den Weg nach Europa machen.