Die Putschregierung in Mali hat sich mit dem früheren Kolonialherren Frankreich überworfen. Die seit Monaten anhaltenden Spannungen haben sich weiter verschärft. Französische Nichtregierungsorganisationen dürfen nicht mehr im Land arbeiten. Dafür nähert sich Bamako weiter Moskau an.
Erst im Februar hat die malische Regierung Frankreich dazu aufgefordert, die rund 2.400 im Land befindlichen Soldaten abzuziehen. Auch die anderen rund 800 Soldaten aus anderen EU-Ländern, die Teil der „Operation Barkhane“ im Kampf gegen islamistische Gruppen in dem westafrikanischen Land sind, wurden dazu aufgefordert, Mali zu verlassen. Indessen hat Paris Bamako beschuldigt, mit russischen Söldnern zusammenzuarbeiten. Im Zuge dessen hat Frankreich beschlossen, die Entwicklungshilfe für Mali zu streichen – lediglich humanitäre Hilfen sollten fortgeführt werden. Auch erklärte der französische Außenminister, dass die Putschregierung „illegitim“ sei, woraufhin der französische Botschafter das Land verlassen musste.
Nun gehen die Spannungen zwischen den beiden Ländern in die nächste Runde. Sämtliche französischen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wurden dazu aufgefordert, die Arbeit in Mali einzustellen. Auch andere NGOs, die Geld und Material aus Frankreich erhalten, dürfen nicht mehr weiterarbeiten, was zu Protesten bei diesen Organisationen führte. Die Militärjunta sieht im Stopp der Entwicklungshilfen vor allem eine Einflussnahme auf die öffentliche Meinung. Der Sprecher der Militärregierung, Ibrahim Traore, bezeichnete die französische Unterstützung zudem als „entmenschlichende Hilfe, die als Mittel zur Erpressung von Herrschern und zur aktiven Unterstützung terroristischer Gruppen eingesetzt wird, die auf malischem Boden operieren.“
Indessen haben Bamako und Moskau ein neues Abkommen zur Sicherheitskooperation unterzeichnet. Der malische Minister für Sicherheit und Katastrophenschutz, Daoud Aly Mohammedine, war auf Einladung der russischen Regierung dort. „Während dieses Arbeitsbesuchs unterzeichneten die beiden Minister ein Kooperationsabkommen […], das unter anderem die Bereiche Sicherheit, Nachrichtendienste, Risiko- und Katastrophenmanagement, Drogenbekämpfung und Personalausbildung abdeckt“, teilten die malischen Behörden mit, ohne dies näher zu erläutern. „Die beiden Minister bekräftigten ihr festes Engagement für die Stärkung der Sicherheitszusammenarbeit zwischen Mali und der Russischen Föderation“, heißt es in der Mitteilung, in der das Abkommen angekündigt wird.