In Anbetracht der wissenschaftsfernen Falschbehauptungen und Panikmache, die Karl Lauterbach im Fernsehen, in den sozialen Netzen und auch sonst überall, wo man ihn lässt, verbreitet, muss man sich wundern, warum so wenige Mediziner und Wissenschaftler dem Minister öffentlich widersprechen. Eine deutsche Klinikgruppe macht da nicht mit: Die Acura Kliniken Baden-Baden geben dem Ungesundheitsminister in den sozialen Netzen Kontra – und das so richtig.
Klinikchef Dirk Schmitz, seines Zeichens Anwalt, macht keinen Hehl daraus, dass er Lauterbachs Politik für vollkommen verfehlt hält – und das nicht nur im Hinblick auf Covid-19. Die Stromrechnung der Klinik für den August belaufe sich auf 85.000 Euro, berichtete er im Interview mit Alexander Wallasch: Wenn sich nichts ändere, so würden siebzig Prozent der Kliniken in Deutschland auf absehbare Zeit insolvent gehen. Lauterbachs fragwürdige neue Impfwerbekampagne „Ich schütze mich“ verbrennt derweil schlappe 33 Millionen Euro an Steuergeldern – damit hätten Schmitz zufolge mindestens zehn kleinere Kliniken über einen gewissen Zeitraum gerettet werden können. Doch an Rettungsmaßnahmen habe Lauterbach, der „keine Ahnung von seinem Geschäft“ habe, kein Interesse: „Der hat nur ein Thema, das heißt Corona und das ist Teil seines ganz persönlichen Krankheitsbildes. Der Mann ist psychisch ernsthaft auffällig.“
Diese Sichtweise liest man auch in den Facebook-Beiträgen der Acura Kliniken Baden-Baden – und das in überaus deutlicher Sprache. Auch die Bebilderung spricht Bände:
Im Folgenden lesen Sie den Facebook-Beitrag der Acura Kliniken Baden-Baden vom 15. Oktober:
Bisher verfügbare Impfstoffe gegen COVID-19 können zwar vor schweren Verläufen schützen. Doch fehlen Impfstoffe, die milde Infektionen oder die Ansteckung mit SARS-CoV-2 sicher und langanhaltend unterbinden.
https://www.aerzteblatt.de/…/Intranasaler-COVID-19…
Auch die Forschungslage zur Verhinderung schwerer Verläufe ist unklar. Wirkung wohl ja, Umfang nicht sicher quantifizierbar. Nebenwirkungsfeld steigt dramatisch.
Jetzt soll die Kampagne des psychisch auffälligen Politikers „Ich schütze mich“ zwar nicht Corona beenden, sondern seine Angstphobien mildern. Das Projekt kostet knapp 33 Millionen Euro Euro. Damit könnten mehrere Krankenhäuser gerettet werden.
https://m.faz.net/…/lauterbach-startet-impfkampagne…
Lauterbach nannte die Kampagne „ein Lagerfeuer der Vernünftigen“. Bei der Energiekosten-Explosion und möglichen Blackouts dreist, denn da sitzen wir möglicherweise bald. Liegt intellektuell in etwa bei Lauterbachs Toilettenspülungs-Beitrag und dessen angeblichen Kamin-Effekt: „Die Aerosole von der Toilettenspülung der Infizierten im Erdgeschoss und der tiefen Stockwerke landen im Bad der oberen Etagen“, schrieb er einst im wichtigsten deutschen Wissenschafts-Medium, seinem Twitter Account. Auf den Ratgeber „Korrekt kacken mit Karl“ – pardon – warten wir allerdings immer noch vergebens.
https://www.tichyseinblick.de/…/die-zehn…/amp
Im gleichen intellektuellen Niveau liegt die neue Kampagne. Lauterbach macht mit einer jungen Mehrfachgeimpften, an long covid leidenden Frau Werbung für Impfstoffe die genau das verhindern sollen. Da fehlen die Worte.
Der regierungsamtliche Bullshit endet aber nicht: „Das mit den Masken in Innenräumen geht Margarete Stokowski, der Spiegel-Journalistin und Kampagne-Partnerin aber nicht weit genug. Sie sei sich sicher, dass sie sich an der frischen Luft angesteckt habe. Sie sagt: ‘Ich kann nur dazu raten, auch im Freien Maske zu tragen.‘“ Lauterbach traut sich offenbar nicht (mehr), diese Schwachsinns-Forderung selbst vorzubringen – dafür lässt er das Stokowski neben sich erledigen. Da möchte man doch einfach abziehen. Aber auch das ist gefährlich.
Lieber Karl Lauterbach, wir sind eine psychosomatische Fachklinik und Lehrkrankenhaus der Universität Heidelberg und behandeln mit unserem Konzept erfolgreich long covid und das Fatigue-Syndrom. Aber bei ihrem Krankheitsbild …