Eine Umfrage unter den Amerikanern kam zu einem verstörenden Ergebnis: Fast die Hälfte der Befragten hält es für wahrscheinlich, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre ein Bürgerkrieg ausbricht. Die USA sind zutiefst gespalten.
Die Vereinigten Staaten von Amerika haben aus Sicht der eigenen Bürger offenbar nicht mehr viel Einigendes zu bieten. Dies legt jedenfalls das Ergebnis einer neuen Umfrage nahe, wobei vor allem die eingefleischten Republikaner besonders pessimistisch zu sein scheinen. Angesichts der anstehenden Halbzeit-Wahlen ein düsteres Zeichen.
Über 40 Prozent der Amerikaner glauben nämlich, dass das Land in den nächsten 10 Jahren auf einen Bürgerkrieg zusteuert, während fast alle der Ansicht sind, dass sich die politischen Spaltungen seit Anfang 2021 verschärft haben. Laut einer neuen Economist-YouGov-Umfrage glauben 43 Prozent der Erwachsenen, dass es in den nächsten 10 Jahren zum Bürgerkrieg kommen wird. 35 Prozent halten einen Bürgerkrieg für nicht sehr wahrscheinlich oder gar nicht wahrscheinlich, während 22 Prozent mit „nicht sicher“ antworteten.
Eingefleischte Republikaner glauben demnach am ehesten, dass die Nation auf blutige Auseinandersetzungen zusteuert – 21 Prozent halten einen Bürgerkrieg in den nächsten 10 Jahren für „sehr wahrscheinlich“, während 33 Prozent ihn für „etwas wahrscheinlich“ halten. Das sind zusammen 54 Prozent. Vierzehn Prozent der „eingefleischten Demokraten“ antworteten, dass ein Bürgerkrieg innerhalb der nächsten zehn Jahre „sehr wahrscheinlich“ sei, während 26 Prozent sagten, er sei „etwas wahrscheinlich“. Das sind auf der anderen Seite des Parteienduos immer noch 40 Prozent.
Ganze 66 Prozent der Amerikaner glauben, dass die politische Gewalt seit Anfang 2021 zugenommen hat, während 17 Prozent glauben, dass sie gleich geblieben ist und acht Prozent glauben, dass sie abgenommen hat. Republikaner sind eher als Demokraten der Meinung, dass die Nation politisch gespaltener geworden ist – 79 Prozent zu 59 Prozent. Die Umfrage wurde unter 1.500 Erwachsenen in den USA durchgeführt.
Auch wenn man die Befragung von gerade einmal 1.500 US-Bürgern nicht unbedingt als sehr repräsentativ bezeichnen kann, verdeutlicht die Umfrage durchaus, dass es eine große politische Kluft zwischen den beiden großen politischen Fraktionen und deren Anhängern gibt. Diese wuchs schon unter Präsident Obama und hat sich seit der Trump-Ära und nicht zuletzt den Wahlquerelen, die zur Ernennung Joe Bidens zum Präsidenten führten, weiter vergrößert. Kommt es noch zum großen Knall?