Während in Madrid der NATO-Gipfel stattfindet, publiziert die russische Weltraumagentur Roskosmos Satellitenbilder und Koordinaten der westlichen Entscheidungszentren, „die die ukrainischen Nationalisten unterstützen“ (darunter das Weiße Haus, das Pentagon, aber auch der Regierungssitz Deutschlands). Eine klare Drohung an den Westen.
Der G7-Gipfel in Deutschland ging eben erst zu Ende und der NATO-Gipfel in Spanien beginnt. Beides Treffen westlicher Spitzenpolitiker, die über neue Sanktionen und Strafmaßnahmen gegen Russland und weitere Unterstützung für die Ukraine debattieren. Für die russische Weltraumagentur Roskosmos ist dies ein Grund, eine etwas weniger subtile Drohung an die westlichen Staats- und Regierungschefs auszurichten. Auf ihrem Telegram-Kanal schrieb die Behörde:
Heute wird in Madrid der NATO-Gipfel eröffnet, auf dem die westlichen Länder Russland zu ihrem ärgsten Feind erklären werden.
Während sich die Vertreter der 30 Länder des Bündnisses sowie der Partner und Kandidaten mit dem strategischen Konzept bis 2030 befassen, veröffentlicht Roskosmos Satellitenfotos vom Tagungsort des Gipfels und eben jenen „Entscheidungszentren“, die die ukrainischen Nationalisten unterstützen.
Gleichzeitig geben wir die Koordinaten der Einrichtungen an. Für den Fall der Fälle:
⠀⠀🇺🇸 38.897542, -77.036505
⠀⠀🇺🇸 38.870960, -77.055935
⠀⠀🇬🇧 51.503049, -0.127727
⠀⠀🇫🇷 48.870433, 2.316842
⠀⠀🇩🇪 52.519903, 13.368921
⠀⠀🇧🇪 50.879986, 4.425771
Zu den sechs verschiedenen Koordinaten und Satellitenbildern, die das Weiße Haus, das Pentagon, die Regierungssitze Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands und des NATO-Hauptquartiers in Brüssel zeigen, gab es noch ein Satellitenbild aus Madrid. Die ukrainische Zeitung „Ukrainska Pravda“ titelt sogar: „Direkte Bedrohung: RosKosmos hat Satellitenbilder vom Ort des NATO-Gipfels veröffentlicht“.
Das Gipfeltreffen der Nordatlantikvertragsorganisation (NATO) findet vom 28. bis 30. Juni in Madrid statt. Zuvor hatte die spanische Zeitung El País berichtet, dass die Länder während des Gipfels eine Entscheidung über die größte Truppenverlegung seit dem Kalten Krieg treffen werden. Den Quellen der Zeitung zufolge wollen einige der Bündnispartner die Präsenz der NATO in den osteuropäischen Ländern mindestens verdoppeln. Außerdem wollen denselben Quellen zufolge die Länder, die Russland am nächsten liegen, ihre Verteidigungsposition verstärken – mit mindestens 15.000 Soldaten unter dem Kommando eines Generals.
Beobachter monieren, dass dies sozusagen ein Wink mit dem Zaunpfahl an den Westen ist, wonach Moskau in der Lage ist, dank der modernen Hyperschallraketen faktisch jedes Ziel auf der Welt zu treffen – und das ohne, dass die Luftabwehrsysteme des Westens (z.B. Patriot oder THAAD) in der Lage sind, diese auch nuklear bestückbaren Raketen abzufangen. Eine eigentlich kaum verhohlene Warnung an die westlichen Führer, es mit den Sanktionen und Drohmaßnahmen gegen Moskau nicht zu übertreiben.