Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac hatte lange große Töne gespuckt, scheiterte schlussendlich aber kolossal bei der Entwicklung eines eigenen Covid-Impfstoffs. Nicht einmal die schön geredete relative Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten konnte 50 Prozent übersteigen. Das bedeutet naturgemäß hohe Verluste. Doch die EU, vornehmlich finanziert von Deutschland, zeigt sich großzügig – und schenkt dem Unternehmen schlappe 450 Millionen Euro.
Die waren nämlich für vereinbarte Lieferungen bereits angezahlt worden – Lieferungen, die natürlich nie kamen. Dennoch darf Curevac dieses Geld nun behalten, ohne dafür irgendeine Leistung erbracht zu haben. „Es ist wichtig, dass wir von der Europäischen Union die Bestätigung erhalten haben, dass die Vorauszahlung in Höhe von 450 Millionen im Zusammenhang mit dem beendeten Vorkaufvertrag für CVnCoV nicht zurückgezahlt werden muss“, freute sich Finanzvorstand Pierre Kemula.
Auch Deutschland hält an dem Unternehmen fest. Der Bund hatte sich seinerzeit mit 16 Prozent an Curevac beteiligt, um sich gegen eine mögliche Übernahme aus dem Ausland abzusichern. Peter Altmaier (CDU) hatte sich dafür sogar über die Bedenken seines eigenen Wirtschaftsministeriums hinweggesetzt. Curevac hat in Kooperation mit GlaxoSmithKline (GSK) mittlerweile einen neuen Versuch für einen Covid-Impfstoff gestartet – und Deutschland hat bereits Verträge bis 2030 mit dem Unternehmen geschlossen.