Die Hysterie erreicht immer totalitärere Züge: Ab 10. Januar unterliegen Kinder in Bayern ab Vollendung des ersten Lebensjahres einer Testpflicht als Voraussetzung für das Betreten ihrer Krippe oder ihres Kindergartens. Dies beschloss das bayerische Kabinett am Dienstag. Demnach müssen sich die Kinder dreimal pro Woche testen lassen! Eltern oder andere Erziehungsberechtigte müssen glaubhaft versichern, an ihrem Kind oder ihren Kindern einen negativen Test vorgenommen zu haben.
Ein Kommentar von Daniel Matissek
Negative Tests in der jeweiligen Einrichtung sowie Bürger- und PCR-Tests werden ebenfalls akzeptiert. Dies gilt auch, wenn PCR-Pooling angeboten wird, zum Beispiel Lolli-Tests. Jedoch müssen die Kinder dann jeden Montag noch einen zusätzlichen anderweitigen Nachweis erbringen! An welchen Wochentagen die Nachweise jeweils vorgelegt werden müssen, ist derzeit noch nicht bekannt. Das Sozialministerium will noch weitere Details ausarbeiten.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisiert diesen Irrsinn nicht etwa, sondern beklagt lediglich, dass er „viel zu spät“ käme. Die schlimmste Befürchtung des stellvertretenden Landesvorsitzenden Gerd Schnellinger war ebenfalls offenbar nur die, dass nicht die von der GEW bevorzugten PCR-Pool-Tests, sondern Schnelltests angeordnet würden, weil „die Kollegen und Kolleginnen keine Zeit gehabt hätten“, diese täglich durchzuführen und oft nicht die erforderlichen Räumlichkeiten zur Verfügung stünden.
Über die ungeheuerlichen psychologischen Folgen, die entstehen, wenn man Kleinkindern auf unabsehbare Zeit permanente Tests zumutet, obwohl ihnen allenfalls eine statistisch kaum zu erfassende Minimalgefahr droht, hört man vom Gewerkschaftsvertretern hingegen kein einziges kritisches Wort. Dabei wird hier Kindern quasi von Beginn ihres Lebens an eine irrationale Angst eingeflößt – und die irreversible Verknüpfung von Orten wie Kindergärten und Vorschulen mit dem Gefühl, hier würden tödliche Krankheiten lauern.