Zehntausende Menschen, nach anderen Angaben Hunderttausende protestierten vor zwei Wochen in riesigen Aufmärschen gegen die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs, Abtreibungen zu legalisieren. Dies wird möglicherweise Auswirkungen auf die Mehrzahl der Bundesstaaten mit restriktiven Abtreibungsgesetzen haben, da ein Präzendenzfall geschaffen wurde, so der Präsident des Verfassungsgerichtshofes.
Gegen die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes gingen allein in Mexico Stadt 100.000 auf die Straße. Es waren viele Gäubige zu sehen, vor allem Frauen, die ihrem Unmut unter dem Motto “Für die Frauen, für das Leben” in über 70 Städten im ganzen Land Luft machten. In vielen Ländern treiben die Linken ihre beinharte Abtreibungsagenda voran. Während bei Abtreibung das Argument „mein Körper gehört mir“ zählt, fordern dieselbe Menschen ohne Scham Zwangsimpfungen ihrer Mitbürger. Alleine das zeigt, dass es weder um Frauenrechte bei der Abtreibung noch um die Gesundheit bei der Impfung geht. Es geht um eine menschenfeindliche Programmatik welche die Zersetzung von Familie, Religion und Gemeinschaft zum Ziel hat – um haltlose, leicht kontrollierbare Menschen zu schaffen.
Bislang strenge Abtreibungsgesetze
Hintergrund ist eine Entscheidung des Höchstgerichts über die Abtreibungsgesetze im nordöstlichen Bundesstaat Coahuila. In Coahuila werden Abtreibungen nach dem Strafgesetzbuch streng geahndet. Im benachbarten Texas gelten neuerdings mit dem sogenannten “Heart Beat Bill”, das Abtreibungen nach dem ersten feststellbaren Herzaktivität verbietet, die US-weit strengsten Abtreibungsregelungen.
Bislang gibt es liberale Abtreibungsgesetze nach westlichem Vorbild (Fristenregelung bis zur 12. Woche) nur in den zentralmexikanischen Bundesstaaten Hidalgo, Veracruz, Oaxaca und México Stadt, in allen übrigen 28 Bundesstaaten gelten Verbote in unterschiedlicher Strenge. Seit 2019 hatte es bundesweit Abtreibungserlaubnisse nach Vergewaltigungen gegeben, das Verbot von Abtreibungen zur Geburtenkontrolle blieb jedoch in den erwähnten 28 Bundesstaaten aufrecht. Zunächst hat der Spruch des Verfassungsgerichtshofes in Mexiko Stadt nur Auswirkungen auf den nördlichen Bundesstaat Coahuila. Sie soll jedoch in Zukunft als Präzedenzentscheidung auch Auswirkungen auf die übrigen Bundesstaaten haben, da “verpflichtende Kriterien für alle Richter des Landes etabliert worden seien” so der Präsident des Höchstgerichts, Arturo Zaldivar.
Marcial Padilla, Leiter der Pro-Life Plattform ConParticipación
Der Position des Verfassungsgerichtes widerspricht Herr Rodrigo Iván Cortés, der Vorsitzende einer Familienschutzorganisation, der davon ausgeht, dass der Richterspruch nur für den Bundesstaat Coahuila gilt. Er sagte außerdem, dass zwei Drittel der Mexikaner eindeutig auf der Seite des Lebensschutzes stehen und dass 96% der wegen Abtreibungen inhaftierten Personen Männer seien, oft wegen gewaltsamer oder sexueller Übergriffe gegenüber Frauen.
Mexiko ist nach Brasilien das weltweit größte katholische Land, dessen Christianisierung vor allem auf das Marienwunder von Guadaloupe zurückgeführt wird, die Jungfrau von Guadaloupe ist zugleich Nationalheilige des Landes und Patronin des ungeborenen Lebens.
Fast unmittelbar nach der Verfassungsgerichtshofsentscheidung wurden Mexiko Stadt und Veracruz von Erdbeben erschüttert.