Finanzielle Anreize für Impfungen: Verband ruft zum Widerstand auf

Bild: freepik / panoramaphotos

Durch eine Neuregelung der sogenannten Vorhaltepauschale für deutsche Hausärzte ab kommendem Jahr werden gezielt finanzielle Anreize gesetzt, um hohe Impfquoten zu erzielen. Ärzte, die diese Quoten nicht erfüllen, werden empfindlich bestraft. Ein Verband ruft zum Widerstand auf: Mit einem Schreiben kann sich jeder bei seiner Krankenkasse beschweren.

Gemäß einer zwischen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Spitzenverband) getroffenen Vereinbarung wird die sogenannte Vorhaltepauschale für Hausärzte gekürzt. Durch die Erfüllung bestimmter Kriterien, u. a. einer Impfquote, können Ärzte das jedoch nicht nur ausgleichen, sondern sie können sogar eine Erhöhung der Pauschale erreichen. Gut für das Impfgeschäft, schlecht für Ärzte, die “zu wenig” impfen: Hausarztpraxen, die weniger als zehn Schutzimpfungen im Quartal durchführen, bekommen die Vorhaltepauschale um satte 40 Prozent gekürzt, “da Impfen zur hausärztlichen Grundversorgung gehört“, so die Begründung.

Der Interdisziplinäre Verband für Gesundheitsberufe (IVfG) sieht hier einen Eingriff in die ärztliche Therapiefreiheit: Ärzte werden ihre Patienten demnach nicht ausschließlich zu deren Wohl behandeln, sondern auch die geschaffenen Anreize beachten. Und das durchaus zwangsweise, denn gerade für viele Hausärzte auf dem Land sei die Vorhaltepauschale überlebenswichtig.

Auf seiner Website ruft der Verband zum Widerstand auf: “Falls Du unsere ärztlichen Kollegen unterstützen und deren Therapiefreiheit erhalten willst und auch als Patient mit dieser Neuregelung nicht einverstanden bist, wende Dich an deine Krankenkasse. Deren Verbände haben die neue Vorhaltepauschale beschlossen”. Der IVfG stellt unter folgendem Link einen Entwurf für ein Anschreiben an die Krankenkasse zur Verfügung, der individuell angepasst werden kann: Beschwerde Vorhaltepauschale (docx)

Der Verband weist darauf hin, dass er Antworten der Krankenkassen sammelt: Etwaige Antworten sollen daher bitte, gerne auch anonymisiert, an [email protected] gesendet werden.

Wenn Sie mit dafür sorgen möchten, dass unser unabhängiger Journalismus weiterhin eine Gegenstimme zu regierungstreuen und staatlich geförderten Medien bildet, unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende!

Informationen abseits des Mainstreams werden online mehr denn je bekämpft. Um schnell und zensursicher informiert zu bleiben, folgen Sie uns auf Telegram oder abonnieren Sie unseren Newsletter! Wenn Sie mit dafür sorgen möchten, dass unser unabhängiger Journalismus weiterhin eine Gegenstimme zu regierungstreuen und staatlich geförderten Medien bildet, freuen wir uns außerdem sehr über Ihre Unterstützung.

Unterstützen Sie Report24 via Paypal: