Geht es nach den Klimafanatikern, sollen Sonne, Wind und Stromspeicher ausreichen, um die Versorgung eines Landes sicherzustellen. Doch das wird teuer. Sehr teuer. Eine Modellrechnung verdeutlicht, dass die Energiewende einfach eine totale, teure Katastrophe ist.
Wo man auch hinsieht, überall versuchen die Klimafanatiker die Energiewende als günstig, verlässlich und zukunftsweisend darzustellen. Die sogenannten Erneuerbaren seien zwar wetterabhängig, aber mit modernen Speichern werde das kein Problem mehr sein. Windräder plus Batterien – und schon sei die Energiezukunft sauber, günstig und sicher. Auffällig ist nur eines: Niemand rechnet es vor. Niemand legt offen, was diese schöne neue Stromwelt tatsächlich kostet. Und niemand erklärt, wie viel Landschaft, Rohstoffe und Geld dafür geopfert werden müssten. Genau dies wurde jedoch gemacht – und die Ergebnisse sind eindeutig.
Energienetze gehören zu den komplexesten technischen Systemen moderner Gesellschaften. Sie müssen zu jeder Sekunde exakt ausbalanciert sein, sie verzeihen keine größeren Schwankungen und Fluktuationen. Strom fließt oder er fließt nicht. Um die reale Dimension der Energiewende greifbar zu machen, wurde ein bewusst vereinfachtes, aber sachlich korrektes Szenario gewählt: die vollständige Stromversorgung einer mittelgroßen deutschen Stadt – Würzburg – ausschließlich mit Windkraft und Batteriespeichern. Keine Kohle, kein Gas, kein Atom. Nur Wind und Speicher. Ausfallsicher, ganzjährig, rund um die Uhr.
Würzburg zählt rund 70.000 Haushalte. Der tägliche Strombedarf liegt bei etwa 649.000 Kilowattstunden, auf das Jahr gerechnet bei rund 237 Gigawattstunden. Um diesen Bedarf rechnerisch zu decken, werden 29 moderne Windkraftanlagen mit jeweils 2,5 Megawatt Nennleistung angesetzt. Bei realistischen Auslastungsfaktoren erzeugt jede Anlage etwa 4.500 Megawattstunden pro Jahr, insgesamt also rund 130.500 Megawattstunden. Da Wind nicht planbar ist und Versorgungssicherheit politisch versprochen wird, kommt Redundanz hinzu: sechs weitere Windräder, also insgesamt 35 Anlagen.
Doch Wind allein reicht nicht. Der Strom wird gebraucht, wenn er gebraucht wird und nicht, wenn der Wetterbericht es erlaubt. Deshalb ist ein Batteriespeicher notwendig, der Flauten überbrückt. Die rechnerisch erforderliche Kapazität liegt bei 2,3 Gigawattstunden. Da man im Ernstfall nicht mit Minimalreserven arbeiten kann, wird auch hier verdoppelt. Das System setzt also auf 4,6 Gigawattstunden Lithium-Ionen-Speicher, um eine Stadt in windstillen Phasen überhaupt am Leben zu halten.
Schon der Platzbedarf zerstört das grüne Märchen. Ein einzelnes modernes Windrad beansprucht inklusive Sicherheitszonen, Zuwegungen, Kranstellflächen und technischer Infrastruktur rund 0,12 Quadratkilometer. Für 35 Anlagen sind das 4,2 Quadratkilometer – 420 Hektar. Wird im Wald gebaut, was politisch längst akzeptiert ist, entspricht das der Rodung von etwa 588 Fußballfeldern. Lebensräume verschwinden, Böden werden versiegelt, der Wald wird zur Industriefläche. Parallel dazu benötigen die Batteriespeicher selbst mehrere Hektar Fläche, hinzu kommen Umspannwerke und Netztechnik. Insgesamt verschwindet weitere Landschaft unter Beton, Containern und Hochspannungsanlagen.
Noch drastischer wird es beim Blick auf die Kosten. Ein einzelnes Windrad kostet inklusive Bau und Installation im Schnitt rund 5,8 Millionen Euro. Bei 35 Anlagen summiert sich das auf über 200 Millionen Euro – die Wartung und die allgemeinen Betriebskosten noch nicht eingerechnet. Der eigentliche Kostentreiber ist jedoch der Speicher. Lithium-Ionen-Systeme liegen aktuell bei etwa 300 Euro pro Kilowattstunde Kapazität. Für 4,6 Gigawattstunden ergibt das rund 1,21 Milliarden Euro – mit dem kleinen, oft verschwiegenen Detail, dass diese Speicher nach etwa zehn Jahren vollständig ersetzt werden müssen. Wer von “Investitionen” spricht, meint in Wirklichkeit regelmäßig wiederkehrende Neubauten.
Rechnet man Windkraft, Speicher, Umspannwerke, Wartung, Austauschzyklen und Finanzierung realistisch zusammen, landet man für Würzburg bei Projektkosten von rund 1,43 Milliarden Euro über 20 Jahre. Für eine einzige Stadt. Ohne Netzverstärkung, ohne Reservekraftwerke, ohne industrielle Großverbraucher.
Aus diesen Kosten ergeben sich Stromgestehungskosten von etwa 55 Cent pro Kilowattstunde. Für den Endkunden kommt dann das hinzu, was in der Energiewende-Debatte ebenfalls gerne verschwiegen wird: Netzentgelte, Steuern, Abgaben, Umlagen, Vertrieb. Am Ende landet der Strompreis bei rund 97 Cent pro Kilowattstunde. Fast ein Euro. Dreimal so viel wie heute.
Für private Haushalte wäre das ein sozialpolitischer Schock. Für Handwerk, Mittelstand und Industrie wäre es das sofortige Aus. Eine Bäckerei, eine Kühlkette, ein metallverarbeitender Betrieb – sie alle könnten bei solchen Preisen schlicht abschalten. Zum Vergleich: Kohle- und Kernkraftwerke produzieren Strom zu einem Zehntel dieser Kosten.
Gerne wird an dieser Stelle eingewendet, das Szenario sei zu eng gedacht. Man müsse Wind mit Solar, Wasserstoff oder europäischem Stromhandel kombinieren. Doch genau das verschärft das Problem. Solarstrom liefert im deutschen Winter kaum Leistung, nachts gar keine. Das erhöht den Speicherbedarf weiter und treibt die Kosten nach oben. Wasserstoff wiederum ist nichts anderes als ein extrem ineffizienter Umweg mit gewaltigen Verlusten. Und der europäische Stromhandel erzeugt Negativpreise, bei denen Deutschland seine Überproduktion teuer ins Ausland entsorgen muss. Allein in den letzten Jahren kostete das mehrere hundert Millionen Euro.
Rechnet man dieses Modell auf das gesamte Bundesgebiet hoch, wird das Ausmaß der Absurdität sichtbar. Deutschland bräuchte rund 100.000 Windräder, die mehr als drei Prozent der Landesfläche beanspruchen würden. Dazu kämen etwa 20 Millionen Tonnen Batteriespeicher. Alle zehn Jahre würde Deutschland mehrere Prozent der weltweiten Lithiumreserven verbrauchen – für ein System, das trotzdem instabil bleibt. Von industrieller Wettbewerbsfähigkeit ganz zu schweigen.
Dieses Szenario ist bewusst einfach gehalten, aber sachlich korrekt. Es zeigt, was passiert, wenn man politische Versprechen konsequent zu Ende denkt. Die sogenannte Energiewende scheitert nicht an mangelndem Willen, sondern an der Realität. Sie ist kein technisches Projekt, sondern ein ideologisches. Getragen von Politikern, die die Wirtschaft nicht verstehen, und von Journalisten, die ganz offensichtlich keine Ahnung haben. Die Rechnung dafür zahlen am Ende die Bürger.
