Patente auf Pflanzen – der Druck auf Landwirte wächst

(C) Report24/KI

Immer mehr landwirtschaftliche Nutzpflanzen werden patentiert. Dabei handelt es sich nicht mehr nur um gentechnisch verändertes Saatgut, sondern zunehmend auch um konventionelle Züchtungen. Profiteure sind vor allem die großen Agrarmultis, während die Bauern die Leidtragenden sind.

In der Agrarindustrie, die mittlerweile von einigen wenigen Großkonzernen dominiert wird, versucht man mittels spezieller Züchtungen (sowohl mittels Gentechnik als auch auf konventioneller Ebene) Saatgut zu erhalten, welches besondere Resistenzen und Eigenschaften mit sich bringt. Diese Pflanzen werden immer häufiger auch beim Europäischen Patentamt (EPA) patentiert.

Die Organisation “Keine Patente auf Saatgut!” hat recherchiert, dass allein in diesem Jahr bereits 40 solcher Patente im Bereich der konventionellen Züchtung erteilt wurden. Dabei betreffen sieben dieser Patente 145 konventionell gezüchtete Sorten, ein einziges (EP2464213 von ChemChina/Syngenta) sogar 145 Maissorten. Das Problem dabei: Ohne eine Lizenzvereinbarung dürfen diese Pflanzen nicht von anderen Zuchtunternehmen verwendet werden.

Mittlerweile sind in Europa bereits über 1.000 konventionell gezüchtete Pflanzensorten beim EPA registriert worden. Dabei geht es oftmals um natürlich vorkommende Genvarianten, die besonders starke Resistenzen gegen gefährliche Pflanzenkrankheiten bieten. Doch die Züchtung und auch Vermarktung von neuen Pflanzensorten hängen eben genau von diesen spezifischen genetischen Ressourcen ab. Ohne entsprechende (teure) Lizenzen geht das jedoch nicht.

Damit verteuern diese Patente auch die Lebensmittelproduktion durch die Landwirte. Selbst eine Studie der EU-Kommission mit dem Titel “Protection of biotechnological inventions” weist auf die negativen Auswirkungen dieses Patentierungswahns hin. Doch auf politischer Ebene tut sich bislang nichts, da wohl der Einfluss der Big-Agrar-Lobbyisten weiterhin groß ist.

Die Ernährungssicherheit ist zu wichtig, als dass man sie einigen wenigen Konzernen wie Bayer (Monsanto), ChemChina/Syngenta, Pioneer & Co überlassen sollte. Immerhin geht es hierbei auch um die Zukunft der Ernährung der Menschheit.

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