Zum ersten Mal hat die Ukraine nach eigenen Angaben einen Öltanker der russischen Schattenflotte im Mittelmeer angegriffen – tausende Kilometer entfernt vom eigentlichen Kriegsschauplatz, fernab ukrainischer Hoheitsgewässer, in klar neutralem Seegebiet.
Inzwischen sind die Tanker der russischen Schattenflotte nicht einmal mehr außerhalb des Schwarzen Meeres sicher. Jüngsten Berichten zufolge hat das ukrainische Militär den unter der Flagge von Oman fahrenden Öltanker Qendil angegriffen. Die Rede ist von einem Drohnenangriff rund 96 Seemeilen südwestlich von Kreta.
Die Operation sei “beispiellos”, heißt es aus Kiew – und genau das ist das Problem. Beispiellos ist hier nicht die technische Raffinesse, sondern die politische Signalwirkung. Ein Staat, der militärisch immer stärker unter Druck gerät, verlagert den Konflikt demonstrativ in neutrale Räume und testet, wie weit er gehen kann, ohne Konsequenzen zu fürchten. Dass der Tanker angeblich leer war und keine Umweltkatastrophe drohte, wird dabei als moralischer Freibrief verkauft. Ganz nach dem Motto: Solange kein Öl ausläuft, ist alles erlaubt.
Ukraine's SBU intelligence service struck the Russian tanker "QENDIL", part of the so called 'shadow fleet', whilst it was sailing in the Mediterranean, according to Ukrainian outlet RBC. The attack took place more than 2,000km from Ukraine. pic.twitter.com/PrdZgwNibP
— Jimmy Rushton (@JimmySecUK) December 19, 2025
Doch es gibt Fragen, die es zu beantworten gilt. Wie gelangte die Drohne über 2.000 Kilometer zum Ziel? Wer unterstützte logistisch, technisch, nachrichtendienstlich? Und warum gilt ein Angriff auf zivile Handelsschifffahrt plötzlich als legitimes Mittel, wenn er von der “richtigen” Seite kommt? Man stelle sich vor, der Tanker wäre beladen gewesen und infolge von unzureichenden Informationen hätten die Ukrainer das nicht gewusst. Eine Ölpest direkt vor der beliebten griechischen Urlaubsinsel? Ein PR-Fiasko für Kiew.
Die Ukraine greift den Öltanker Quendil (unter der Flagge Omans) im Mittelmeer an. Der Tanker war irgendwo zwischen Libyen und Kreta.
— Debaser🇨🇭🇩🇪 (@Debaser83994181) December 19, 2025
Dies nicht etwa mit Langstreckendrohnen, sondern mit Baba Yaga. Diese müssen entweder von anderen Schiffen oder von der Küste eines… pic.twitter.com/W7s0fc3fAV
Man muss sich auch die geopolitischen und geostrategischen Implikationen ansehen. Wenn man solche Angriffe toleriert, weil sie von der “richtigen” Seite gestartet werden, wie könnte man dann ähnliche Angriffe durch gegnerische Staaten in anderen Konflikten verurteilen? Was wäre los, wenn beispielsweise Nordkorea oder Venezuela plötzlich US-amerikanische LNG-Tanker im Atlantik oder im Pazifik versenken würden, die Flüssiggas nach Europa bzw. nach Asien transportieren?
Die Frage ist, ob nicht auch die Meinung vieler Ukraine-Kritiker zutrifft – dass sich das Selenskyj-Regime mehr und mehr als Terrorstaat entpuppt. Das dürfte aber niemanden mehr verwundern, seit die Ukraine im Ausland Dissidenten ermorden ließ, wie die 30-jährige Darja Dugina am 20. August 2022 durch einen Bombenanschlag. Freilich spielen die gleichgeschalteten westlichen Medien das dreckige Spiel mit und üben bei einem solchen Mord keine Kritik – während sie sich bitterlich über angeblich in Gaza getötete Journalisten aufregten, die sich letztendlich als getarnte Hamas-Kombattanten herausstellten. Einmal mehr kann man sich merken: Was Mainstream-Medien berichten, ist zu 99 Prozent gelogen oder zumindest lückenhaft.
