Restrukturierung des Militärs: Washington zieht sich aus Europa zurück

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Im Zuge der Umsetzung der neuen Nationalen Sicherheitsstrategie sollen auch die Militärkommanden neu geordnet werden. Europa spielt darin nur mehr eine Nebenrolle. Gleichzeitig umfasst die Parole “America first” nun den gesamten Doppelkontinent.

Die internationale US-Militärpräsenz soll restrukturiert werden. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth plant nicht nur eine kosmetische Pentagon-Reform, sondern eine strategische Neuvermessung der amerikanischen Machtprojektion. Weniger Generäle, weniger Hauptquartiere, weniger Europa. Der Fokus wandert zurück in die westliche Hemisphäre. Die europäischen Interventionisten haben nun ein Problem.

Die geplante Zusammenlegung von EUCOM, CENTCOM und AFRICOM unter einem neuen “US International Command” ist ein klares Signal: Europa verliert seinen Sonderstatus. Jahrzehntelang galt der Kontinent als vorgeschobener Brückenkopf amerikanischer Weltordnungspolitik, militärisch gepolstert und politisch bevormundet. Am Ende wird es nur mehr drei große strategische Bereiche geben – ganz Amerika, das eurasische Zentrum zusammen mit Afrika und den Indopazifik. Doch wenn das europäische Kommando herabgestuft wird, heißt das im Klartext: Europa ist aus US-Sicht kein strategischer Schwerpunkt mehr, sondern ein Nebenschauplatz mit begrenztem Nutzen.

Die US-Führung unter Präsident Trump betrachtet die Europäer ohnehin vor allem als Kostenfaktor. Und in der neuen geostrategischen Ausrichtung, die sich auf den eigenen Doppelkontinent konzentriert, ist kein Platz für externe Kostenfaktoren. Der Interventionismus der letzten Jahrzehnte soll minimiert werden. Dazu müssen allerdings erst die Probleme in Sachen Ukraine/Russland und Israel/Gaza einigermaßen unter Kontrolle gebracht werden. Das sind die zwei wichtigsten Krisenherde, die es zu befrieden gilt. Ansonsten gilt künftig, dass die jeweiligen US-freundlichen Regionalmächte die Kontrolle ganz im Sinne Washingtons übernehmen sollen – und das gefälligst auf eigene Kosten.

Für die Europäer, die schon seit Jahren von einer “EU-Armee” sprechen, wird es jedoch langsam ernst. Das Problem dabei: Fragmentierung und Uneinigkeit. Es fehlt an militärischer, industrieller und politischer Substanz, denn trotz aller Bemühungen der Eurokraten zur umfangreicheren Machtaneignung, sorgen nationale Widerstände für Probleme und Verzögerungen. Ganz zu schweigen von der unzureichenden Wehrbereitschaft der Bevölkerung der meisten Länder. Ginge es nur darum, die Heimat selbst zu verteidigen, sähe es vielleicht etwas anders aus – doch wer will schon für kriegsgeile Systempolitiker und deren Ziele in einen Krieg ziehen?

Zwar bleibt es in Sachen NATO wohl weiterhin so wie es ist, doch eben mit der Einschränkung, dass die Europäer gefälligst selbst aufrüsten sollen. Ganz nach dem Motto, dass die Amerikaner zwar noch da sind, aber nicht mehr die Hauptlast tragen wollen. Andererseits sieht man ja in Sachen Ukraine-Krieg, dass die Europäer (insbesondere die “Koalition der Willigen”) offensichtlich kriegslustiger sind als die Amerikaner. Nachdem die Interventionisten in Amerika derzeit in der Defensive sind, wollen wohl deren globalistische Hiwis in Europa das Ruder übernehmen. Doch zu welchem Preis?

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