In einem Selbstbeweihräucherungstweet mit aktuellen Umfrageergebnissen aus Bayern platziert die CSU die AfD nicht nur ganz rechts außen – sondern färbt den Balken auch noch braun ein, anstatt die Parteifarbe blau zu verwenden. Das Niveau der Systemparteien sinkt immer tiefer.
Wenn sich Parteien in Social-Media-Posts selbst beweihräuchern, ist das eigentlich völlig normal. Das gehört zum politischen Tagesgeschäft dazu. Wenn man dabei aber den politischen Gegner gleichzeitig desavouiert, ist dies weit von einer sachlichen politischen Auseinandersetzung entfernt.
So ein Beispiel lieferte kürzlich die bayerische CSU. Jene Partei, die bis vor wenigen Jahren noch keine Angst davor haben musste, jemals unter die Fünfzig-Prozent-Marke zu rutschen, liegt laut einer aktuellen Umfrage bei 40 Prozent. Zweitstärkste Partei im Freistaat ist demnach die AfD mit 19 Prozent. Doch anstatt diese korrekterweise gleich daneben zu platzieren, wurde deren Balken an den rechten Rand gesetzt – nach den Grünen (12 Prozent), den Freien Wählern (10 Prozent) und der an der politischen Bedeutungslosigkeit kratzenden SPD (6 Prozent). Und nicht nur das – während die anderen Parteien ihre aktuelle Parteifarbe erhielten, wurde der AfD-Balken braun eingefärbt, anstatt wie üblich in blauer Farbe.
Vielen Dank für das große #Vertrauen! Die aktuellen #Umfrageergebnisse zeigen deutlich: Die CSU liefert! Migration, Steuersenkung, Aus vom Verbrenner-Aus, Mütterrente, Gastrosteuer, Pendlerpauschale und Bürgergeld – wir stehen an der Seite der Bürgerinnen und Bürger. pic.twitter.com/KZ3v5HjFc4
— CSU (@CSU) December 11, 2025
Die bayerischen Christsozialen zeigen damit wieder einmal ein unterirdisches Niveau. Anstatt sich sachlich mit der Alternative für Deutschland auseinanderzusetzen, wird sie verächtlich gemacht. Und das von einer Partei, die selbst nach dem Zweiten Weltkrieg unzählige Nationalsozialisten aufgenommen hat und sich gerne als konservative Partei präsentiert, während sie nach rechts blinkt und dann aber links abbiegt.
