Tierquälerei und Vandalismus in Erbach: Esel auf Weihnachtsmarkt angegriffen

Symbolbild: KI

In Erbach im Odenwald (Hessen) gibt es seit einigen Tagen immer wieder Fälle von Vandalismus und Sachbeschädigung. Am vergangenen Wochenende kam dann noch Tierquälerei dazu: Bisher unbekannte Täter attackierten auf dem Weihnachtsmarkt die dort untergebrachten Esel Max und Lilly, die Teil der „Lebendigen Krippe“ sind. Auch eine Kirche wurde geschändet.

Auf dem traditionellen Weihnachtsmarkt in Erbach, der sogenannten Schlossweihnacht, gibt es eine beliebte Attraktion namens „Lebendige Krippe“. Dort waren die beiden zutraulichen Esel Max und Lilly in einem Gehege untergebracht, um die Weihnachtsgeschichte lebendig darzustellen. Die Tiere sind bekannt für ihre Sanftmütigkeit und Nähe zu Menschen.

In der Nacht auf den 1. Dezember 2025 gegen 4 Uhr wurden Lilly und Max von den unbekannten Tätern in ihrem Gehege im Handwerkerhof angegriffen, teilte die Stadtverwaltung mit. Die beiden Tiere näherten sich den Eindringlingen offenbar vertrauensvoll – und wurden dafür mit Schlägen ins Gesicht bestraft. Nur das mutige Eingreifen eines Anwohners verhinderte Schlimmeres. Der Mann bemerkte die Tat von seinem Balkon aus und verscheuchte die Täter mit lauten Rufen.

Die beiden Esel wurden zu ihrem Schutz auf den heimischen Hof zurückgebracht. Die Stadt hat Strafanzeige gestellt.

Der Angriff auf die wehrlosen Tiere ist der vorläufige Höhepunkt einer ganzen Serie von Vandalismus und Sachbeschädigungen, die die Erbacher Innenstadt und das Gelände der Schlossweihnacht in den vergangenen Tagen heimgesucht hat: zerstörte Weihnachtsdekoration, beschmierte Stromkästen und Toiletten sowie Diebstähle aus Buden. Auch vor der evangelischen Kirche machten die Vandalen nicht Halt – dort wurden Fäkalien hinterlassen und Kerzenständer sowie Bänke beschädigt. Die Kirche musste daraufhin geschlossen werden. Ob der Angriff auf eine christliche Kirche (und auf Tiere auf einem christlichen Weihnachtsmarkt) einen Hinweis auf die mögliche Täterklientel gibt?

Bürgermeister klagt über Jugendliche: “Wissen, dass ihnen nichts passiert”

Nach einem Bericht des lokalen Mediums Echo-Online entstehen der Stadt durch den Vandalismus hohe Kosten – 100.000 Euro fallen jährlich für die Beseitigung von illegalem Müll, Graffiti und anderen Vandalismusschäden an, dazu kommen 30.000 bis 40.000 Euro pro Jahr für den Sicherheitsdienst. Bürgermeister Traub versucht laut eigener Aussage, dem zunehmenden Vandalismus Herr zu werden, beispielsweise mit Videoüberwachung. Am 13. November ließ er zwei Video-Überwachungstürme installieren, diese mussten bereits eine Stunde später aufgrund der geltenden Datenschutzverordnung wieder abgebaut werden. Die Datenschutzverordnung schütze in der Praxis die Täter, nicht die Bürger, kritisierte Traub. Ohne Videoaufnahmen fehlen der Stadt konkrete Beweise und Details zu Verdächtigen und Tatzeiten. Bei den Tätern soll es sich meist um Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren handeln – und die wüssten, dass ihnen nichts passiert. Laut dem Bürgermeister droht Erbach zu einem „Eldorado für Vandalismus“ zu werden.

Massenüberwachung beseitigt aber die Ursachen nicht – und wo die Ursachen von Werteverfall und Verrohung in Deutschland liegen, wissen die meisten Bürger sehr genau. Die Brutalität wehrlosen Tieren gegenüber zeigt eindrücklich, wie massiv sich Deutschland in den letzten zehn Jahren zum Negativen entwickelt hat.

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