Andriy Yermak, ein Hardliner der ukrainischen Führung, fiel in Ungnade und wurde wegen Korruptionsermittlungen entlassen. Doch auch Präsident Wolodymyr Selenskyj könnte fallen gelassen werden, sollte er Trumps Forderungen in Sachen Friedensverhandlungen weiter torpedieren. Hat er seine Koffer schon gepackt?
Angesichts der weithin grassierenden Korruption in der Ukraine, auch im direkten persönlichen Umfeld des Präsidenten, wäre es ein Leichtes, Wolodymyr Selenskyj einen entsprechenden Strick zu drehen. Dessen Stabschef, Andriy Yermak, fiel bereits den Ermittlungen zum Opfer und soll sich nun an den Frontlinien verstecken.
Analysten in Ost und West spekulieren nun darüber, ob dies entweder dem Schutz Selenskyjs dient, oder vielmehr als eine Art Warnschuss an den ukrainischen Präsidenten verstanden werden darf. Denn Yermak, ein Hardliner, soll Selenskyj immer wieder dazu aufgefordert haben, jegliche Friedensvertragsentwürfe abzulehnen und auf Maximalforderungen zu bestehen. Die vor allem von den Amerikanern finanzierten Antikorruptionsbehörden NABU und SAPA forderten daraufhin Yermaks Kopf.
Selenskyj, der seinen Verbindungsmann zu den wichtigsten Fraktionen der ukrainischen Behörden verloren hat, steht nun da wie ein Kaiser ohne Kleider. Es sollte allgemein bekannt sein, dass Washington in der Ukraine am längeren Hebel sitzt. Mit etwas “finanzieller Hilfe” oder auch mit Drohungen gegen korrupte Oligarchen, sowie mit Anweisungen an die ukrainische Geheimpolizei bieten sich einige Möglichkeiten, Selenskyjs Fall herbeizuführen, ohne selbst als direkter Drahtzieher in Erscheinung zu treten.
Wenn es zu eng für den ukrainischen Präsidenten wird, könnte dieser dazu verleitet sein, “den Adolf zu machen”. Vielleicht nicht unbedingt so drastisch mit Suizid im Bunker, aber vielleicht mit einer Flucht nach Israel (so wie andere korrupte Leute wie beispielsweise Timur Mindich vor ihm) und der kommissarischen Übertragung der Führung an einen General, der mit der Politik bislang nichts zu tun hatte.
Die Luft in Kiew wird jedenfalls immer dünner und Selenskyj wird sich bald entscheiden müssen, welchen Weg er geht. Am wahrscheinlichsten dürfte das „Und nach mir die Sintflut”-Szenario sein, welches viele gescheiterte Führer in der Geschichte bereits verfolgten. Hat er seine Koffer schon vorsorglich gepackt?
