Die nächste Weltuntergangssekte? Radikaler KI-Gegner bedroht OpenAI-Mitarbeiter

Symbolbild: KI

Am Freitagnachmittag herrschte bei OpenAI in San Francisco Alarmstimmung: Ein radikaler KI-Gegner drohte, Mitarbeiter des Software-Unternehmens zu attackieren. Nach der Angst vor dem tödlichen Klimakollaps scheint die Angst vor der Auslöschung der Menschheit durch künstliche Intelligenz um sich zu greifen.

Am 22. November veröffentlichte “StopAI“, eine Gruppierung, die sich für ein KI-Entwicklungsverbot einsetzt, dass ihr Mitgründer Sam Kirchner vermisst werde: Davor habe Kirchner ein anderes Mitglied attackiert, weil dieses ihm Zugang zu Geldern verweigert hatte. Offenkundig ging es um den Erwerb einer Waffe, mit der Kirchner womöglich Mitarbeiter von KI-Unternehmen angreifen wollte.

Anfang dieser Woche hat eines unserer Mitglieder, Sam Kirchner, unsere Grundwerte verraten, indem er ein anderes Mitglied angegriffen hat, das ihm den Zugang zu Geldern verweigert hatte. Sein unberechenbares, launisches Verhalten und seine Äußerungen, in denen er sich von Gewaltlosigkeit distanzierte, ließen das Opfer seiner Attacke befürchten, dass er sich eine Waffe beschaffen könnte, die er gegen Mitarbeiter von Unternehmen einsetzen könnte, die sich mit künstlicher Superintelligenz beschäftigen.

Im Statement gab man an, man habe zwar keine konkreten Hinweise auf eine Bedrohung, Kirchner sei aber verschwunden und man fürchte, er könne eine Gefahr für sich und andere darstellen. Man habe US-Unternehmen, die künstliche Superintelligenzen entwickeln, informiert.

Kirchner war schon in der Vergangenheit mit beunruhigenden Äußerungen aufgefallen: So befand er, er sei bereit, für seine Sache zu sterben, und warf OpenAI den versuchten Mord an acht Milliarden Menschen vor. In einem Podcast hatte er zudem befunden, bei StopAI würde man sich nicht um Vorstrafen scheren, weil man ohnehin bald tot wäre. Der Überzeugung der “Aktivisten” nach steht die Auslöschung der Menschheit ohnehin kurz bevor.

Am Freitag ging bei der Polizei in San Francisco ein Anruf wegen eines Mannes ein, der nahe der Büros von OpenAI Drohungen aussprach. Ob es sich dabei um Kirchner handelte, ist nicht bestätigt; online wird davon ausgegangen. Die Büros wurden geschlossen, geschehen ist glücklicherweise nichts.

Der Wahn ums Ende der Menschheit

Die Art von Wahn scheint inzwischen allzu bekannt: Wieder sieht jemand den nahenden Zusammenbruch der Zivilisation voraus und leitet daraus eine Art moralischen Blankoscheck für Eskalation und Gewalt ab. Bislang waren es vor allem “Klimaaktivisten”, die mit dem vermeintlichen Klimakollaps Straftat nach Straftat rechtfertigten. Nun rücken erstmals radikale Anti-AI-Aktivisten in den Fokus, die überzeugt sind, künstliche Intelligenz werde die Menschheit binnen weniger Jahre auslöschen.

Das Grundschema ist dasselbe: Wer den Weltuntergang vor Augen hat, darf als wackerer Krieger in einem Endkampf zwischen Gut und Böse praktisch alles. Gruppierungen wie „StopAI“ oder „Pause AI“ protestieren zwar offiziell gewaltfrei, aber ihre Kommunikation ist durchdrungen von Endzeitbildern, Schuldzuweisungen und apokalyptischen Parolen. „Stop AI or we’re all going to die“: Das ist wahrlich keine Losung, die zur Besonnenheit beiträgt. Unter diesem Motto protestierte StopAI in der Vergangenheit regelmäßig vor den OpenAI-Geschäftsgebäuden. Die Klimasekte zeigte, wie empfänglich gerade junge und unbedarfte Menschen für solche Botschaften sind – und wie leicht sich solche Personen radikalisieren und vor den Karren einer irren Bewegung spannen lassen.

Die Klientel, die für diese radikalen Wahnideen empfänglich ist, scheint vielfach dieselbe zu sein. Das “City Journal” weist etwa darauf hin, dass der Anführer der mordenden Truppe von linksextremen Transgenderisten, die “Zizians”, ebenfalls von der Künstlichen Intelligenz als “wichtigstem Problem auf der Welt” schwadroniert habe. Besonders für Anhänger linker Opferkulte scheint überall der Untergang zu lauern. Alles ist heute Genozid. KI-Unternehmen löschen demnach die Menschheit aus, das Klima kollabiert und Besitzer von Öl- und Gasheizungen bringen uns alle ins Grab, eine Kinderbuchautorin will Geschlechtsverwirrte ausrotten und Juden lügt man sich glatt zu neuen Nazis zurecht, um Hass und Gewalt zu schüren. Wenn es um Leben und Tod geht, ist plötzlich jedes Mittel recht: Jeder Mensch mit anderer Meinung wird zum Feind, zur existenziellen Bedrohung – die im Zweifelsfall brutal beseitigt werden soll.

Der Klimakollaps lockt kaum noch jemanden hinter dem Ofen hervor: wenig überraschend, wenn nun neue Endzeitszenarien in den Fokus rücken. Viel bedenklicher als die konkreten Horrorgeschichten, die hier zusammengesponnen werden, ist die gesellschaftliche Entwicklung, die sich abzeichnet.

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