Das menschliche Bewusstsein unter Beschuss: Die neue Ära der Gehirnwaffen

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Wie weit ist man bereits mit der Entwicklung von chemischen “Gehirnwaffen”? Britische Forscher schlagen mittlerweile Alarm. Man müsse die “Bewaffnung der Neurowissenschaften” stoppen. Der menschliche Geist werde zum Schlachtfeld der Zukunft.

Wenn britische Akademiker plötzlich Alarm schlagen, weil “Gehirnwaffen” nicht länger Science-Fiction seien, dann darf man sicher sein: Die technokratische Elite hat längst mehr im Werkzeugkasten, als man dem Publikum je verraten würde. Zwei Forscher der Universität Bradford, Michael Crowley und Malcolm Dando, präsentieren ihre Erkenntnisse als “Weckruf” an die Welt, weil sich die Menschheit angeblich in eine Ära bewege, in der der menschliche Geist zum Schlachtfeld werde.

Während Crowley darüber schwadroniert, dass die Gefahr bestehe, Science-Fiction könne zu Science-Fact werden, sollte man sich fragen, warum es denn überhaupt dazu kommen konnte. Es war nicht die menschliche Neugier allein, die Forschung an Bewusstseinsveränderung, Verhaltensbeeinflussung und mentaler Manipulation vorantrieb. Es war wie immer der Staat mit seinen Dienststellen, Laboren und Budgettöpfen, der jahrzehntelang insgeheim daran bastelte, das Denken seiner Bürger und Feinde gleichermaßen besser kalkulieren und steuern zu können.

Dass nun zwei Akademiker genau dies zum “neuen Kriegsgebiet” erklären, ist nicht etwa ein Ausdruck plötzlicher wissenschaftlicher Verantwortungsbewusstheit. Es ist eine Folge dessen, dass die Entwicklungen längst weit genug gediehen sind, um eine internationale Regulierung zu fordern, bevor unkontrollierte Akteure ähnliche Fähigkeiten erlangen. Die Moral kommt erst dann ins Spiel, wenn die staatlichen Akteure ihren eigenen Vorsprung sichern wollen. Eine Lehre, die man unter anderem auch in Sachen Atomwaffen gezogen hat.

Der historische Abriss der Forscher ist nur ein kleines Fenster in eine weitaus größere, dunklere Realität. Während des Kalten Krieges arbeiteten die USA, die Sowjetunion und China intensiv an chemischen Substanzen, die das zentrale Nervensystem manipulieren sollten. Ziel war nicht der schnelle Tod, sondern die kontrollierte Ausschaltung – Bewusstlosigkeit, Verwirrung, Halluzination, Sedierung, Paralysierung. Man wollte das Denken brechen, nicht den Körper.

Kein westlicher Politiker spricht öffentlich darüber, doch die Verwendung solcher Substanzen im Moskauer Theater 2002 – bei dem russische Spezialeinheiten Fentanyl-Derivate einsetzten – ist nur das sichtbar gewordene Beispiel einer Technik, die offenbar längst global erforscht wurde. Mehr als 120 Zivilisten starben an den Folgen der chemischen Intervention, viele weitere litten später unter bleibenden Schäden. Und trotz dieser Katastrophe nahm die Forschung laut den Autoren danach erst so richtig Fahrt auf.

Heute verschmelzen Neurochemie, künstliche Intelligenz und Pharmakologie zu einem Cocktail, der ganze Bevölkerungen theoretisch manipulierbar machen könnte. Dando, ein emeritierter Professor für internationale Sicherheit, sagt offen, dass das Wissen zur Behandlung neurologischer Erkrankungen ebenso dazu missbraucht werden könne, Menschen gefügig zu machen oder sie zu “unwissenden Agenten” zu formen.

Die Lücke im internationalen Waffenrecht ist riesig. Zwar existiert die Chemiewaffenkonvention, doch Gehirn-manipulierende Substanzen, moderne Sedativa und neuroaktive KI-basierte Systeme bewegen sich in einem Graubereich. Die Autoren fordern ein “holistisches Arms-Control”-Modell – was im Klartext heißt: Die Staaten sollen sich endlich einigen, wie sie die Werkzeuge regulieren, die sie selbst federführend entwickelt haben.

Selbstverständlich betonen Crowley und Dando, sie wollten die Wissenschaft nicht hemmen. Es gehe nur darum, Missbrauch zu verhindern. Genau diese Floskel hört man seit Jahrzehnten aus allen Bereichen, in denen hochsensible Technologien aus dem Labor in die politische und militärische Anwendung wandern. Niemand wolle Schaden anrichten, heißt es. Crowleys dramatisches Schlusswort, man müsse “die Integrität der Wissenschaft und die Heiligkeit des menschlichen Geistes schützen”, klingt jedoch wie das späte Gewissen eines Systems, das längst zu weit gegangen ist.

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